DIE LEGIONEN UND DAS IMPERIUM
Die besondere Stellung des neuen Herrn im römischen Staat, den der Senat mit dem Ehrennamen Augustus ausgezeichnet hatte, beruhte auf Ausnahmegewalten. Sie waren ihm im Jahr 27 v. Chr. höchstpersönlich zuerkannt worden und hätten eigentlich nach zehn Jahren erlöschen sollen. Tatsächlich wurden diese Sondervollmachten immer wieder verlängert und blieben bis an sein Lebensende in Kraft. Augustus nutzte sie, um ein schlagkräftiges Berufsheer aufzubauen, das auf ihn als seinen Oberbefehlshaber eingeschworen war. Diese professionelle Armee, die Augustus als sein persönliches Machtinstrument konzipiert hatte, entwickelte nach dem Tod ihres Schöpfers politisches Eigengewicht und bestimmte fortan maßgeblich die Geschicke des Imperiums. In letzter Instanz bestimmten die Soldaten, wer über das Reich als Imperator herrschen sollte. Der römische Staat wurde zu einem vom Militär dominierten Kaiserreich.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I. Die Geburt einer neuen Staatsordnung
1. Beendigung einer Revolution:
Der unvollendete Kompromiss 27 v. Chr.
2. Die Ausgestaltung der neuen Ordnung in den Krisen von 27-19 v. Chr.
II. Das Heer: Machtquelle des Kaisers und Kostenfaktor
1. Der Ü bergang zu einem Berufsheer
2. Die Militä rmaschinerie in Aktion: Kriege unter Augustus
III. Eine neue Verfassung spielt sich unter Schmerzen ein: Von der Regierungszeit des Tiberius bis zur Katastrophe des 'Besten' (14-117 n. Chr.)
1. Der erste Nachfolger: Tiberius (14-37 n. Chr.)
2. Die Ausbildung einer neuen Ideologie: Bü rger und Untertanen als kultische Verehrer der Herrscher und als Mitglieder ihrer erweiterten Familie
3. Seelisch verwundete Imperatoren: Caligula und Claudius (37-54 n. Chr.)
4. 'Gemä ß igte Kriegspolitik' unter Tiberius, Caligula und Claudius (16-54 n. Chr.)
5. Von der Herrschaft Neros zum ersten Thronfolgekrieg (54-68/70 n. Chr.)
6. Politik des Innehaltens: Vespasian und Titus (69-81 n. Chr.)
7. Von der Rü ckkehr zur offensiven Kriegspolitik bis zur Katastrophe im Mittleren Osten: Domitian und Traian (81-117 n. Chr.)
IV. Die Einlö sung des imperialistischen Traums: Die friedlichsten Jahre des Imperiums (117-161 n. Chr.)
1. 'Goldenes Zeitalter': Hadrian und Antoninus Pius
2. Die soziale und politische Verfassung des kaiserzeitlichen Imperium Romanum
3. Ablö sung der hauptstä dtischen Literatur durch die Weltreichsliteratur der Provinzen: Das Imperium wä chst kulturell zusammen
4. Ein illegaler Gegenentwurf zum rö mischen Reichsstaat: Das frü he Christentum organisiert sich als pazifistisches Netzwerk von Gemeinden
V. Expansionspolitik, Seuche und Bü rgerkrieg (161-197 n. Chr.)
1. Die Wiederaufnahme der Eroberungspolitik und ihr Scheitern (161-180 n. Chr.)
2. Commodus (180-192 n. Chr.): Ein gewaltsü chtiger Herrscher kehrt zur hadrianischen Friedenspolitik zurü ck
3. Risse im imperialen Staat: Kampf der Grenzarmeen gegeneinander (193-197 n. Chr.)
VI. Stabilisierung auf Kosten der Zukunft: Die Epoche der Severer (197-235 n. Chr.)
1. Die militä rische Politik bis zum Sturz von Alexander Severus
2. Aus Unterworfenen werden Bü rger: Eine Phase beschleunigter Integration
3. Gekaufte Treue: Solderhö hungen und Truppenvermehrung
VII. Fü nfzig Jahre Krise (230er-280er Jahre)
1. Ein Intermezzo: Der letzte rö mische Angriff auf Mitteleuropa und seine Folgen (235-238 n. Chr.)
2. Zeitenwende: Das Imperium wird vom Angreifer zum Angegriffenen
3. Ursachen fü r die Brü chigkeit der imperialistischen Ordnung
4. Das Chaos regieren: administrative Antworten auf die Krise
Anhang
Anmerkungen
Zeittafel
Literatur
Register