Mademoiselle klopft an meine Tür.
Ich hatte voller Interesse und auch Begeisterung Caroline Régnard-Mayers Buch "Frauenpower trotz MS Trilogie" gelesen. Begeisterung deshalb - weil ich es bewundernswert finde, wie ein Mensch mit seiner Krankheit umgehen kann. Weil auch schlimme Erfahrungen nicht in einem jammernden Ton beschrieben werden. Weil sie sich ihrer Krankheit stellt und mit Erfolg danach sucht, wie das Leben dennoch lebenswert gemacht werden, wie sie ihre Aufgaben bewältigen kann, wie sie versucht, nichts und niemanden zu vernachlässigen und sich jeder Herausforderung stellt.
Und jetzt bin ich ihrem Buch "Mademoiselle klopft an meine Tür" begegnet. Eigentlich ein tragischer Liebesroman - aber ganz sicher nicht nur. Wer ist diese "Mademoiselle? Welche Rolle spielt sie? Woher kommt sie? Mademoiselle nennt sie ihre Depression - die Dame in Schwarz mit knallroten Lippen, die sie verspottet, die sie kritisiert, die ihr das Leben schwer macht, bei der die Protagonistin manchmal die Vorstellung hat, dass diese Mademoiselle alle Macht über sie bekommen könnte.
Die ihr aber auch zeigt: "He du, das ist dein Leben, nimm es in die Hand, gib nicht auf!"
Und daneben die Geschichte mit Herrn B..., den man wirklich manchmal einfach nur auf den Mond schicken möchte, wenn er wieder verletzt, versagt, im Stich lässt und nur sich selbst, niemals aber die Frau an seiner Seite sieht.
Was dieses Buch aber vor allem so unbeschreiblich lesenswert macht, ist der Humor, mit dem es geschrieben ist. Diese Leichtigkeit der Worte, hinter der sich eigentlich so viel Ernst und Tragik verbergen und dann der humorvolle, satirische, spöttische Stil, der einen nicht mehr loslässt.
Ich wünsche diesem Buch "Mademoiselle klopft an meine Tür" allen erdenklichen Erfolg, denn den hat es verdient.
Übrigens - schafft es die Protagonistin eigentlich, irgendwann dieser Mademoiselle nicht mehr auf ihr Klopfen hin aufzumachen? Lesen Sie selbst - es lohnt sich.