Dieses Buch hat mich tief getroffen.
Charlotte Charonne kennt Thailand nicht aus der Ferne, und das spürt man in jeder Zeile. Sie erzählt nicht einfach vom Paradies, sondern zeigt die Risse, die Armut und Auswege, die keine sind. May, Tiger und Bird sind keine geschönten Figuren. Ihre Lebenswege stammen aus der Wirklichkeit.
Mich hat sehr beeindruckt, wie kompromisslos die Autorin erzählt. Sie zeigt Gewalt, Hoffnung, Rückschläge und diese hartnäckige, fast trotzig wirkende Lebenskraft, die die drei zusammenhält. Gerade weil der Roman auf wahren Tatsachen basiert, verliert man beim Lesen mehrfach den Boden und findet ihn wieder, weil das Trio sich gegenseitig festhält.
Hinter dem Lächeln hat mich berührt und auch wütend gemacht. Es öffnet den Blick für ein Thailand, das man als Reisende gern übersieht. Und es erinnert daran, wie viel Mut es braucht, nicht aufzugeben. Kein Roman, den man am Ende weglegt, und zur Tagesordnung übergeht.
May, Tiger und Bird sind drei Figuren, die nicht für einen Effekt erschaffen wurden. Sie wirken, als könnte man ihnen auf der Straße begegnen. Ihre Geschichten sind hart, manchmal kaum auszuhalten, aber nie hoffnungslos. Gerade die leisen Momente zwischen ihnen haben mich berührt. Sie halten zusammen, obwohl jeder von ihnen genug eigene Last trägt.
Ich habe während des Lesens oft innegehalten, weil der Roman so echt wirkt und man das Gelesene erst sortieren muss. Die Tatsache, dass vieles auf wahren Ereignissen beruht, macht den Eindruck nur stärker.
Was für mich besonders herausragt, ist die Haltung der Autorin. Sie erzählt warm, respektvoll und ohne jede Effekthascherei. Man merkt, wie ernst sie ihre Figuren nimmt. Sie zeigt die Schatten, aber auch die kleinen Funken, die durch einen dunklen Tag tragen.
Ein starker, bewegender Roman. Ich bin der Autorin dankbar für diese Geschichte. Sie hat mir einen Blick geöffnet, den ich sonst nicht gehabt hätte.