Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frü hgeschichte, Antike, Note: 1, 2, Universitä t Mü nster (Seminar fü r Alte Geschichte), Veranstaltung: Die rö mische Herrschaft ü ber Judä a, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zerstö rung des herodianischen Tempels in Jerusalem ist sicherlich als ein Wendepunkt in der Geschichte Judä as zu betrachten, was sich auch darin niederschlä gt, daß bis in die Zeit der Kreuzzü ge dieses Datum den Startpunkt einer lokalen Zeitrechnung in Palä stina markierte. In der Tat gab es als Folge des ersten jü dischen Aufstandes eine Reihe von Verä nderungen sowohl innerhalb der jü dischen Gesellschaft, die zum Teil bis heute nachwirken, als auch in den Maß nahmen, die von rö mischer Seite ergriffen wurden, um die Ordnung in Judä a aufrechtzuerhalten und einem erneuten Aufbegehren vorzubeugen. Als kurzfristige Folgen sind hier vor allem die Zerstö rung von Stä dten, Dö rfern und Festungen, sowie der Verlust zahlreicher Menschenleben zu nennen.
Uns interessieren nun die langfristigen Folgen, die der erste Aufstand fü r die Juden hatte. Es kö nnen hier zunä chst die Maß nahmen der Juden und die der Rö mer voneinander abgegrenzt werden. Erstere zielten auf einen Fortbestand der jü dischen Gesellschaft und Kultur nach dem rö mischen Sieg ab und liefen mit dem Entstehen des rabbinischen Judentums auf eine radikale Umgestaltung in der Organisation der Glaubenspraxis hinaus, die Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat. Letztere dienten in erster Linie der Festigung der rö mischen Herrschaft ü ber die Juden. Die Betrachtung der langfristigen Folgen des ersten Aufstandes soll nun, auf die Maß nahmen von rö mischer Seite beschrä nkt, unter der Frage geschehen, welche organisatorischen Verä nderungen sich im Zeitraum zwischen den beiden Aufstä nden in der Herrschaftsausü bung ü ber die Juden feststellen lassen und wie diese zu werten sind. Hierbei mü ssen auch die jü dischen Diasporagemeinden berü cksichtigt werden, denn diese waren von einigen Maß nahmen ebenfalls betroffen und durchaus nicht unbeeinfluß t von Ereignissen im jü dischen Kernland. Hä ufig gibt es ü ber die dortigen Verhä ltnisse detailliertere Quellen als fü r Judä a selbst. In diesem Kontext ist der jü dische Aufstand wichtig, der von 115 bis 117 n. Chr. in groß en Teilen der Diaspora wü tete. Es sollen die Ursachen, der Verlauf und die Folgen kurz skizziert, sowie der Frage nachgegangen werden, ob es hier Impulse fü r Judä a gab, die auf den 15 Jahre spä ter in Judä a ausbrechenden Bar Kochba Aufstand hindeuten.