Der Fortunatus, zuerst anonym 1509 in Augsburg publiziert, ist der wohl bedeutendste und wirkungsreichste Prosaroman der frühen Neuzeit. Er verknüpft Muster des Generationenromans mit Elementen des Reiseberichts, des Minne- und Abenteuerromans, des Exempels und der Novelle.
Er kreist um die Frage: Wie kann man sich in einer von Spannungen und Begehrlichkeiten, von sozialen und ökonomischen Ambivalenzen geprägten Welt behaupten? Und wie lässt sich aus der Vielfalt und Kontingenz ein narrativer Sinn gewinnen? Das vorliegende Buch, ebenso textnah wie systematisch angelegt, sammelt das bis heute ermittelte Wissen über den Roman und entwickelt neue Perspektiven auf die Entstehungskontexte, die im Roman entworfenen Welten, die narrativen Logiken und die vielfältigen Rezeptionen der Geschichte bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Inhaltsverzeichnis
1. Intention
2. Gegebenheiten
Druck und Kontext Holzschnitte* Titelholzschnitt und Rekurrenzen* Paratexte und Rahmungen*
3. Erzählwelten
Vorbemerkung Raum Orte des Wilden Bewegung Fortsetzungen Zeit Gesellschaft Soziale Beziehungen (Des-)Integration Umcodierungen Affekt und Rationalität * Glück und Gelegenheit Dinge** Ökonomien
4. Textlogiken
Vorbemerkung Handlungsstruktur Zufall und Kontingenz Verknüpfungen Analogien und Differenzen Erzählinstanz Narrative Ökonomien
5. Rezeption
Vorbemerkung Drucke Übersetzungen und Adaptationen Dramatisierungen Anknüpfungen Umschriften Trivialisierungen
Bibliographie