2023 Britta lebt in Hamburg und hat einen neuen Job in Aussicht, da bekommt sie einen Anruf von der Polizei aus München. Ihre Mutter ist umher geirrt und wusste nicht wo sie hin gehört und so muss sich Britta aufmachen in das große Haus ihrer Kindheit und sich nicht nur ihren eigenen Ängsten stellen, sondern auch der langen Geschichte.
1933 Elisabeth macht sich mit dem Korb Wäsche auf zur Familie Goldmann, hier verdient sie gutes Geld und kann sich so in München mit ihrem Karl eine kleine Wohnung leisten. Sie wollen fern von ihren Familien und der Enge des Dorflebens etwas Neues beginnen und alles läuft auch gut für die Zwei, aber dann kommt Hitler an die Macht und Deutschland verändert sich und für Elisabeth und Karl bricht eine ganz andere Zeit heran und verändert alles.
1938 Margit kommt zur Welt und das in den Wirren des Krieges und das Regime sieht eine enorme Strenge bei der Kindererziehung vor und da die Zeiten unruhig sind, kommt Margit weg von den Eltern und zu einer großen Familie aufs Land und verbringt hier einige Jahre und wird im Sinne des Volkes erzogen.
Drei Frauen, drei Schicksale und alles eng verwoben und ein großes Haus, dass eine enorme Macht hat.
Claudia Kaufmann hat einen großen Familienroman geschrieben, der auch ein Zeitzeugnis ist. Die Deutsche Geschichte ist eng mit dem Roman verwoben und ihre drei Frauenfiguren sind starke Charaktere und Persönlichkeiten, die alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben und das Schweigen zieht sich durch Generationen hindurch und verhindert so ein Zusammenleben, ein Verstehen und ein Weiterkommen. Ohne Wertung, aber mit viel Gespür für die Gefühle, die Probleme und Momente, nimmt uns Claudia Kaufmann mit in eine unruhige Zeit, die noch heute nachhallt und die uns eigentlich viel lehren soll. Denn nie wieder, ist jetzt. Das Buch ist groß und verdient ein großes Publikum. Ich packe es in meinen Bücherkoffer und trage die Geschichte von Elisabeth, von Margit, von Britta und die der Goldmanns, sehr gerne in die Welt der Literaturfans hinaus.