Kaum ein Thema hat in den letzten Jahrzehnten eine solche Konjunktur in der deutschen Geschichtswissenschaft erfahren wie die Erforschung der Kolonialgeschichte. Dabei gerieten auch einzelne Städte und Regionen und die Frage nach ihrem Anteil am kolonialen Herrschafts- und Wirtschaftssystem in den Blick. In Braunschweig rückte dabei zum einen das 1925 als Ausdruck kolonialrevisionistischer Bestrebungen errichtete Kolonialdenkmal in den Fokus historischer und erinnerungspolitischer Debatten. Zum anderen lassen sich auch zahlreiche Verbindungen von der Oker in die kolonialisierten Teile der Welt ausmachen, deren systematische Untersuchung noch aussteht. Das sachthematische Archivinventar zu Quellen mit Kolonialbezug soll daher den Ausgangspunkt für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kolonialen Aspekten in der Braunschweiger Stadtgeschichte bilden.
Das Inventar gewährt Einblicke in die Bestände der regionalen Archive, Museen und Bibliotheken mit einem Fokus auf dem Stadtarchiv Braunschweig. Es ist in sechs thematische Kategorien zu Personen, Orten, Vereinen, Firmen, Institutionen, Presse sowie Ereignissen untergliedert und erfasst Quellen in großer Zahl und Vielfalt.
Eine umfangreiche Einleitung beleuchtet anhand ausgewählter Archivalien mögliche Perspektiven für die Erforschung der Braunschweiger Kolonialgeschichte.
Das Inventar entstand im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen dem Kulturinstitut der Stadt Braunschweig und dem Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte und Geschichtsvermittlung der TU Braunschweig.
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