Die Betitelung als historischer Kriminalroman passt meiner Meinung nach gar nicht. Hier ist kein Fall, keine Ermittlungen und auch kein wirklicher Mord enthalten, um den sich das Buch dreht.Wenn man es unabhängig davon betrachtet ist es eine angenehme Lektüre sobald man den Schreibstil verstanden hat. Die Handlung dreht sich um die Protagonisten, die ein Kino mit Stummfilmen betreiben bzw. in diesem arbeiten. Der Schreibstil wurde daher in dem Stil eines Stummfilms geschrieben. Einige Töne und Geräusche werden explizit im Text erwähnt, genauso wie die Beschreibung der Protagonisten. Es ist eine exzellente Idee, an die ich mich erst nach einigen Seiten gewöhnt hatte. Bis dahin war das Lesen und verstehen schwierig. Die Autorin hat ein Händchen für schöne, berührende Textstellen, die unabhängig der Geschichte sich gut zum zitieren eignen. In gleicher Maßen hat sie auch ein Händchen dafür die beklemmenden und schlechten Seiten der Zeit, in der die Handlung spielt darzustellen. Die kurzen Einwürfe aus täglichen Situationen, kurze Blicke in die menschliche Psyche in den Situationen hat ein grotesk schauriges Bild geschaffen. Es war wunderschön und doch gleichzeitig so beklemmend. Hoffnung und Entsetzen lagen nah beieinander. Gerne hätte ich mehr gelesen und die Handlung sich noch mehr entfalten lassen, anstelle des offenen und eben doch nicht offenen Endes.