Daniel Benrath beschäftigt sich mit dem Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit, einem zentralen Rechtsbegriff zu den institutionellen und föderalen Beziehungen in der EU, und seiner inhaltlichen Konkretisierung im Einzelfall. Aus methodischer Perspektive entwickelt er Werkzeuge der Konkretisierung.
Der mittlerweile im EU-Vertrag positivierte Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit hat eine herausragende Bedeutung für das Institutionengefüge der EU. Seine Unbestimmtheit erregt jedoch Bedenken wegen einer drohenden Beliebigkeit der Rechtsanwendung und rückt die Konkretisierung der Loyalitätspflichten in den Fokus. Daniel Benrath rekonstruiert den Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit als Verkörperung der Gesamtrechtsordnung und seine Konkretisierung als Rechtsanwendung im spezifischen Bereich hoheitlicher Beziehungen und in der spezifischen Situation "schwieriger" Rechtslagen. Die Konkretisierung erscheint so als methodisches Problem, zu dessen Lösung der Grundsatz selbst als inhaltsleere Zwischenkonstruktion wenig beitragen kann. Der Autor analysiert deren Herausforderungen und entwickelt anschließend für Verfahrensregelungen verschiedene methodische Werkzeuge zur Konkretisierung.