Diese Studie ist ein Beitrag zur Pressegeschichte des Osmanischen Reiches. Im Zuge der Selbstbehauptung gegenüber der europäischen Expansion setzte in den 1850er Jahren im Osmanischen Reich ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel ein, in der die satirische Presse eine essentielle Rolle spielte.
Dieses Buch gibt anhand von graphischen Bildsatiren einen Einblick in die satirische Bearbeitung der Balkankrise von 1875-1878. Ab den 1870er Jahren erschienen erstmals karikaturistische Satirezeitschriften in osmanischem Türkisch. Die Autorin widmet sich den satirischen Publikationen des wichtigsten Protagonisten dieser Jahre: Teodor Kasap, dem die Synthese des westlichen Konzepts einer Satirezeitschrift mit einer der populärsten Formen osmanischer Satire, dem Schattentheater Karagöz, gelang. Die Herausgeber von Satirezeitschriften hatten die Absicht, nicht nur zur Unterhaltung ihres Publikums beizutragen, sondern auch zur (politischen) Meinungsbildung. Verleger wie Teodor Kasap oder Mehmed Tevfik wussten um die Macht ihrer Blätter und nutzten sie als Medium zur Verbreitung eigener Gedanken, Ideale und Ansichten. Exemplarisch untersucht die Autorin unter anderem die Satirezeitschrift Hayal.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Russisch-Osmanischer Krieg 1877/1878 - Serbisch-Osmanischer Krieg 1876 - Bulgarien - Montenegro - Bismarck - Deutschland - Russland - Balkankrise - Orientkrise 1875 - Balkankrise von 1875-1878 - Karikaturen - Abdülhamid II. - Teodor Kasap - Zensur - Pressegeschichte - Hayal - Satirezeitschriften - Osmanisches Theater - Karagöz - Kladderadatsch.