Am Sabbattag er ffnete man also den Kampf gegen sie [die Israeliten], und sie kamen um [da sie sich nicht wehrten, um den Sabbat nicht zu entweihen] samt ihren Frauen und Kindern und ihrem Viehbestand. Es waren gegen 1000 Personen. (1. Makkab erbuch 2, 38) Bis heute gilt der Vernichtungswille der nationalsozialistischen Regierung gegen das Judentum als ungeheuerlich. Trotz aller Erkl rungsversuche bleiben dieser Wille und besonders seine so tiefgreifende Umsetzung in die Tat unerkl rlich. Eine Komponente dieses Geschehens ist die Frage, wogegen sich diese Vernichtung insgesamt richtete; inwiefern war es das Judentum als abstrakte Gr e oder verallgemeinernd die Juden als Personen oder vielleicht, so die These der Untersuchung, eine Form des j dischen Geistes? Explizite Aufzeichnungen dazu gibt es kaum. Doch gerade an diesem eigentlich nicht greifbaren Punkt setzt Keidel an und bringt unterschiedliche Komponenten zusammen: In pers nlichen Gespr chen mit Menschen, die damals noch Kinder waren, erfuhr sie, dass die Deutschen bevorzugt j dische Feiertage f r ihre dem tigenden, zerst rerischen oder gar m rderischen Ma nahmen w hlten. Evelyn Keidel gelingt es, eine in sich weitgehend geschlossene und historisch belegte Argumentation vorzulegen, die einen Sachverhalt auf religionswissenschaftlicher Basis plausibel macht, der trotz Mangel expliziter Belege erschlossen werden kann. Damit stellt diese Untersuchung einen weiteren, bedeutsamen Aspekt dar, der nicht das Unverst ndliche verstehen l sst, der aber doch etwas mehr Licht in eine allzu dunkle Periode der Geschichte bringt. (Professor Dr. Dr. Bertram Schmitz)
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