Nachmittage ist eine Sammlung aus 26 Kapiteln. Jedes Kapitel erzählt eine andere Geschichte, einen anderen philosophischen Gedanken, eine Sichtweise aus die Dinge, eine Liebesgeschichte oder eine Geschichte über Leidenschaften und Leidenswege. Dabei werden sind nicht alle Kapitel gleich lang, manche umfassen nur eine Seite. Andere sind dafür lang genug, um in Schirachs gewohnter Schreibweise von einem ganzen Leben zu erzählen. Oft sind dies gerade die Geschichten von Menschen, denen er scheinbar wirklich begegnet ist. Dabei reist man zudem einmal um den Globus, denn man befindet sich mal in Berlin, dann in Frankreich, Taipeh oder Japan. Das sind auch zugleich die Kapitel, die mir am besten gefallen haben. Die kurzen, scheinbar höchst philosophischen Kapitel sind ohne Logik dahinter gesponnen und haben mich leider so gar nicht abholen können.. Schade, dass diese so viel Inhalt ausgemacht haben...Trotzdem haben die langen Storys wieder gefallen, sie sind wieder typisch sachlich gehalten und man kann die Auflösung vom Ende - soweit es eine gibt - nicht erahnen. Der Schreibstil ist tempofördernd, jedoch nur insoweit man sich auf das Buch einlässt. Ich hatte ein wenig den Eindruck, dass hier aus einer Restekiste Geschichten und Gedanken genommen wurden, um daraus ein Buch der anderen Art zu machen. Insgesamt finde ich das Buch mittelmäßig und meiner Meinung nach ist dies tatsächlich der schlechteste Schirach, den ich bisher gelesen habe. Dennoch kann man gut reinlesen und da es keinen Zusammenhang zwischen den Storys und Kapiteln gibt, kann man das Buch problemlos mit großen Pausen lesen. ¿¿