"Don Carlos" von Friedrich Schiller ist ein dramatisches Werk, das die komplexen Beziehungen und politischen Intrigen am spanischen Hof des 16. Jahrhunderts beleuchtet. Im Zentrum der Handlung steht Don Carlos, der Sohn von König Philipp II. von Spanien. Carlos ist in einer tiefen inneren Zerrissenheit gefangen, da er seine Stiefmutter, Königin Elisabeth, liebt, die jedoch mit seinem Vater verheiratet ist. Diese verbotene Liebe führt zu einem inneren Konflikt, der durch die politischen Spannungen in den spanischen Niederlanden weiter verschärft wird. Carlos strebt danach, die Unabhängigkeit der Niederlande zu unterstützen und bittet seinen Vater um die Erlaubnis, als Gouverneur dorthin zu gehen. Doch König Philipp misstraut seinem Sohn und bevorzugt den Herzog von Alba für diese Position. Der Marquis von Posa, ein enger Freund von Carlos, versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln und setzt sich für Freiheit und Menschlichkeit ein. Die Handlung entfaltet sich in einem Netz aus Machtspielen, Verrat und persönlichen Konflikten, die letztlich zu einer Tragödie führen. Schiller thematisiert in diesem Werk die Spannungen zwischen persönlicher Freiheit und staatlicher Autorität sowie die moralischen Dilemmata, die mit Macht und Herrschaft verbunden sind.