Jaroslav Hašeks Roman über einen "braven Soldaten" erschien erst nach dessen Tod vor genau 100 Jahren. Von den Nazis wurde er verbrannt, und das ist kein Wunder, denn der "weise Narr" Schwejk -eine der bekanntesten Figuren der Literaturgeschichte -deckt in dieser Schelmenerzählung Grausamkeit und Lüge der Welt des Krieges im Allgemeinen sowie der k. u. k. Armee, in der Hašek im Ersten Weltkrieg gedient hatte, im Besonderen auf.
Wie der Autor dieser Adaption für Kinder am Ende des Buchs anmerkt, entlarvt Hašek damit die Sprache der Propaganda und entzaubert militärisches Gehabe. Die aquarellierten Zeichnungen stammen von Lukas Ruegenberg, einem Schüler des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff, dessen Kunst von den Nazis ebenfalls als "entartet" diffamiert und verfolgt wurde.
Kirstin Breitenfellner in Falter 5/2023 vom 03. 02. 2023 (S. 34)