Vorhersehbare Handlung, flache Charaktere und ein Spice, der schnell langweilig wurde ¿ eine der größten Enttäuschungen seit Langem. ¿
Inhalt (spoilerfrei):Anastasia Allen, talentierte Eiskunstläuferin, träumt davon, es in die Profikarriere zu schaffen. Ihr ganzes Leben ist auf diesen Traum ausgerichtet, bis ein Vorfall dafür sorgt, dass sie plötzlich das Trainingscenter mit dem Eishockeyteam teilen muss. Dort trifft sie auf Nate Hawkins, den Kapitän des Teams. Zwischen den beiden knistert es schnell, doch die Balance zwischen Training, Leistungsdruck, Partys und Gefühlen erweist sich als Herausforderung.Meine Meinung:Ehrlich gesagt hatte ich mir von Icebreaker aufgrund des großen Hypes deutlich mehr erhofft, am Ende war es für mich jedoch eine große Enttäuschung.Schon der Schreibstil war für mich schwierig: Die vielen Spitznamen für dieselben Figuren machten das Lesen besonders in den ersten 100 Seiten des Buches unnötig kompliziert, da ich ständig überlegen musste, wer gerade gemeint war. Hinzu kamen die häufigen Sprünge zwischen Gegenwart und Rückblenden, die mitten in Szenen auftauchten und mich völlig aus dem Lesefluss gebracht haben. Besonders in der deutschen Übersetzung störten mich zudem zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler.Auch die Handlung konnte mich kaum überzeugen. Der Plot zog sich extrem in die Länge und Spannung kam so gut wie nie auf. Einen echten Twist gab es für mich nicht und die Geschichte hätte meiner Meinung nach locker auf weniger als 200 Seiten gekürzt werden können. Stattdessen bestand ein Großteil des Buches aus Partys, Alkohol und oberflächlichen Szenen, die für mich keinerlei Mehrwert hatten. Das letzte Drittel habe ich stellenweise nur noch überflogen, so vorhersehbar und belanglos war die Entwicklung.Besonders enttäuschend fand ich den Spice. Grundsätzlich habe ich nichts gegen sexuelle Szenen in Büchern, aber wenn, dann sollte es bitte gut geschrieben sein. Während die ersten beiden Szenen noch ganz solide waren, wurden die Beschreibungen ab der dritten sexuellen Handlung schnell lächerlich und repetitiv. Immer wieder dieselben Formulierungen, die sich auf Nates ach so überdimensional "großen Schwanz" und Anastasias sofortige Orgasmen reduzierten, haben mich irgendwann nur noch genervt. Positiv hervorheben möchte ich immerhin, dass stets auf Konsens geachtet wurde. Aber nichts desto trotz war es ab der dritten Szene einfach nur noch ermüdend.Charaktere:Anastasia blieb für mich sehr oberflächlich und ich konnte kaum eine echte emotionale Verbindung zu ihr aufbauen. Ihr Ehrgeiz wurde zwar thematisiert, aber nicht tiefgehend genug, um sie wirklich greifbar zu machen, eben weil die grundlegende Story vom Gefühl her neben den ganzen Partys nur 25 % vom Buch ausgemacht haben.Nate konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Trotz seiner Rolle als Love Interest blieb er blass und seine angeblich unwiderstehliche Ausstrahlung hat sich für mich beim Lesen einfach nicht transportiert.Der einzige Lichtblick war für mich Henry. Mit seiner warmherzigen, lustigen Art brachte er etwas Echtes in die Geschichte. Mit seiner Green-Flag-Aura wirkte lebendiger und greifbarer als die eigentlichen Hauptfiguren.Insgesamt blieben die Figuren für mich aber sehr eindimensional, ihre Konflikte oberflächlich und ihre Entwicklung nur sehr oberflächlich.Empfehlung:Wer ein Buch sucht, das hauptsächlich aus Partys und Spice-Szenen besteht, könnte mit Icebreaker eventuell glücklich werden. Wer aber Wert auf eine spannende Handlung, tiefgründige Charaktere und eine glaubwürdig aufgebaute Lovestory legt, sollte besser die Finger davon lassen. ¿ Fazit - 1/5 Sterne:Vorhersehbare und kaum vorhandene Handlung, flache Charaktere und ein Spice, der schnell langweilig wurde. Für mich war Icebreaker eine sehr große Enttäuschung.