James Joyces Drama "Exil" (im Original "Exiles") markiert einen besonderen Punkt innerhalb seines Schaffens, indem es das Spannungsfeld zwischen persönlicher Freiheit, Loyalität und künstlerischer Integrität untersucht. Das in Dublin und Umgebung angesiedelte Stück entfaltet in pointierten Dialogen die seelischen Konflikte des Schriftstellers Richard Rowan, dessen Rückkehr nach Irland Anlass gibt, die Dynamik zwischen ihm, seiner Gefährtin Bertha und dem Freund Robert Hand zu beleuchten. Joyces unverkennbarer Stil, geprägt von psychologischer Tiefenschärfe und einer nuancierten Sprache, macht aus dem Drama ein literarisch anspruchsvolles Werk der Moderne, das an den thematischen Motiven von Selbstbestimmung und zwischenmenschlichen Abhängigkeiten rührt. James Joyce, geboren 1882 in Dublin, zählt zu den bedeutendsten Avantgardisten des 20. Jahrhunderts. Mit Werken wie "Ulysses" und "Finnegans Wake" prägte er die literarische Moderne nachhaltig. "Exil" entstand während Joyces Aufenthalt auf dem europäischen Kontinent - in einer Zeit, die von innerer und äußerer Heimatlosigkeit sowie intensiver Selbstreflexion geprägt war. Die persönliche Erfahrung des Exils, sowohl geographisch als auch seelisch, zieht sich als Leitmotiv durch Joyces Leben und Werk und findet in diesem Drama eine besondere Ausdrucksform. Lesenden, die an komplexen Seelenlandschaften, neuartigen dramaturgischen Konzepten und den Fragen nach Identität, Treue und Freiheit interessiert sind, bietet "Exil" einen faszinierenden Zugang zu Joyces uvre. Das Stück eignet sich sowohl für Joyce-Kenner als auch für jene, die einen ersten Einblick in die literarische Welt eines der innovativsten Autoren des 20. Jahrhunderts gewinnen möchten.