Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1, 1, Ruprecht-Karls-Universitä t Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das globale Konfliktgeschehen hat sich mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und besonders nach dem Ende des Kalten Krieges grundlegend gewandelt. Besonders das als "Neue Kriege" beschriebene Phä nomen hat sä mtliche bisherige Kriegsformen hä ufig abgelö st. In Afrika sü dlich der Sahara tritt diese Form am deutlichsten auf. Ein wesentlicher Bestandteil und Problematik der Neuen Kriege ist die Perpetuierung der Gewalt. Ermö glicht wird dies primä r durch eine nicht versiegende Finanzierungsquelle, die Konflikt als ö konomischen Selbstzweck ermö glicht. Die Finanzierung durch die Aneignung und den Verkauf von natü rlichen Ressourcen kommt dabei eine Schlü sselfunktion zu, weil seltene Bodenschä tze exorbitante Erträ ge auf dem Markt bringen kö nnen und das teure Unterfangen einer Kriegsfü hrung finanzierbar wird.
In dieser Arbeit geht zunä chst darum den aktuellen Forschungsstand dieser so genannten "Ressourcenkonflikte" zu erfassen. Dabei wird zu Beginn zunä chst einheitliche Arbeitsdefinitionen abgegrenzt. Anschliessend wird aufgezeigt, inwiefern und ob natü rliche Ressourcen einen Einfluss auf Gewaltkonflikte haben. Im vierten Kapitel soll sich der Frage zugewandt werden, ob der Mangel oder Ü berfluss an natü rlichen Ressourcen fü r Konflikte verantwortlich sind. Bisher bestehen beide Erklä rungsansä tze noch weitestgehend parallel zueinander. Es wird empirisch deutlich, dass der Ü berfluss die primä re Triebfeder sind, aber der Knappheitsfaktor darin aufgehen kann. Im darauf folgenden Kapitel wird beschrieben, wie natü rliche Ressourcen konkret auf Konflikte einwirken. Es zeigt sich jedoch, dass Regionen mit vielen natü rlichen Ressourcen nicht zwangslä ufig konfliktanfä lliger sind. Somit scheinen andere Rahmenbedingungen eine Rolle in diesem Mechanismus zu spielen. Entsprechendes wird im sechsten Kapitel erö rtert und mö glichst prä zise herausgearbeitet. In einem abschliessenden einfachen empirischen Vergleich soll im Sinne des MSCD zwei mö glichst ä hnliche Fä lle herangezogen werden, die jeweils ü ber wertvolle natü rliche Ressourcen verfü gen, aber das Ergebnis bzgl. der Konfliktanfä lligkeit gegensä tzlich ausfä llt. Der Unterschied sollte nun in den Kontextfaktoren liegen.
Ziel dieser Arbeit war es, neben dem systematisieren des Forschungsstandes, der Bedeutung der Kontextfaktoren in den Vordergrund zu stellen. Es ist jedoch nur als verfolgenswerter Ansatz zu betrachten, weil die Fallauswahl sehr extrem ist und die Operationalisierung auf einem eher einfachen Level stattfand.