Ich habe bereits die beiden anderen Bücher dieser Autorin mit Genuss gelesen, so dass ich mich sehr über ein neues Buch von ihr gefreut habe.
Sprachlich ist die Autorin sich treu geblieben. Das schätze ich sehr. Der Roman ist in klarer Sprache geschrieben. Slang- bzw. Kraftausdrücke werden vermieden. Personen, Orte und das Geschehen werden plastisch dargestellt. Dabei kommt die Autorin jedoch ohne eine Verrohung der Sprache aus.
Der Roman wird in 2 Zeitebenen erzählt, wobei die Vergangenheit aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, während die Gegenwart aus der Sicht von Olivia Dumont geschrieben ist. Der Roman ist durch Überschriften zu den Kapiteln klar strukturiert, so dass es für mich kein Problem dargestellt hat, sich in der Zeitachse einzuordnen.
Ich bin gerne mit Olivia in die Vergangenheit eingetaucht, um herauszufinden, wer 1975 der Mörder ihrer Tante und ihres Onkels war. Tatsächlich habe ich die Abschnitte der Vergangenheit sogar etwas lieber gelesen, als die der Gegenwart. Interessant fand ich auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Diese wurde in der Vergangenheit durch Erinnerungen Olivias eingeflochten. In den letzten Jahren hatten beide keinen direkten Kontakt und mussten nun eine neue Beziehungsebene finden. Dieser Umstand wurde gut dargestellt. Eine intensive Spannung kam zwar nicht auf, jedoch habe ich gerne immer weiter gelesen, da auch ich das Geheimnis lüften wollte. Das letzte Viertel des Buches habe ich in einem Rutsch gelesen.
Der Roman konnte mich rundherum überzeugen.