Der Band beschreibt das diagnostische und psychotherapeutische Vorgehen bei Ein- und Durchschlafstörungen. Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung der Insomnie gilt laut Leitlinien als Methode der Wahl. Sie umfasst die Bettzeitrestriktion, Stimuluskontrolle, kognitive Therapie, Psychoedukation und Entspannungsverfahren.
Zahlreiche Menschen leiden unter Ein- und Durchschlafstörungen und den damit verbundenen Beeinträchtigungen der Stimmung und Leistungsfähigkeit ein Beschwerdebild, das als Insomnie bezeichnet wird. Die Insomnie geht mit einem erheblichen Leidensdruck und einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Neben individuellen Belastungen verursacht sie auch volkswirtschaftliche Kosten, z. B. durch die vermehrte Inanspruchnahme des Gesundheitssystems sowie durch indirekte Folgen wie eine verringerte Arbeitsleistung. Dieser Band behandelt die Diagnostik und psychotherapeutische Behandlung der Insomnie, in Übereinstimmung mit aktuellen medizinisch-psychologischen Leitlinien und unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Evidenz.
Zunächst werden Erkenntnisse zur Verbreitung der Insomnie in der Bevölkerung dargestellt sowie zum typischen Verlauf der Störung und zu häufig auftretenden komorbiden psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen. Daran anschließend werden Störungstheorien und -modelle präsentiert, die einen direkten Bezug zur psychotherapeutischen Behandlung der Insomnie haben. Das typische diagnostische Vorgehen bei Schlafstörungen wird erläutert, wobei v. a. auf diagnostische Verfahren eingegangen wird, die im psychotherapeutischen Kontext eingesetzt werden. Anschließend wird die in Leitlinien als Methode der Wahl empfohlene kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie detailliert beschrieben. Diese Behandlung umfasst fünf psychotherapeutische Techniken: Bettzeitrestriktion, Stimuluskontrolle, kognitive Therapie, Psychoedukation und Entspannungsverfahren. Schließlich werden Ergebnisse zur Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie sowie zur weit verbreiteten medikamentösen Behandlung von Insomnien dargestellt. Dabei wird deutlich, dass psychotherapeutische Verfahren kurzfristig ähnlich effektiv sind wie Schlafmittel, die mittel- und langfristigen Ergebnisse aber besser sind.