Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Weltgeschichte - Frü hgeschichte, Antike, Note: sehr gut, Bayerische Julius-Maximilians-Universitä t Wü rzburg (Philosophische Fakultä t), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Mysterienkulte der Antike
Mysterien (Wortstä mme: mysterion: geheime Feier; mystikos: geheimnisvoll; mystes: der Eingeweihte), d. h. geheime, nur Eingeweihten zugä ngliche Praktiken (Feiern, Magien, Rituale) faszinieren die Menschen seit jeher. Sie haben etwas "Ü berirdisches", "Ü bermenschliches" an sich - leicht ist die Verbindung zum "Gö ttlichen" bzw. eine Annä herung an das "Gö ttliche" hergestellt.
So ist es kein Wunder, daß die Verehrung von Gottheiten zu allen Zeiten und in allen Kulturen mehr oder weniger intensiv mit derartigen Gebrä uchen verbunden ist ; in den
sogenannten Mysterienkulten sind sie zentraler Bestandteil des "Gottesdienstes"
Neben dem Geheimnisvollen zeichnen sich Mysterienkulte aus durch eine zentrale Kultgottheit sowie eine reiche rituelle Praxis in entsprechend ausgestatteten Kultstä tten, die von Priesterschaften und Kultanhä ngern unterschiedlichster sozialer Gruppen und Schichten (Sklaven, Hä ndler, Soldaten, Frauen. . .) ausgeü bt wird.
Mysterienkulte besitzen ein religiö ses und soziales Profil. Sie sind keine geschlossenen Systeme - ganz im Gegenteil : eines der wichtigsten Merkmale (und damit auch Unterschied zu Religionen) der Mysterienkulte ist der Synkretismus, die Vermischung mit benachbarten Gottheiten und die Integration anderer Glaubensvorstellungen und Religionspraktiken.
Mysterienkulte stellen ihren Anhä ngern individuelle Erlö sung in Aussicht, ein Versprechen, das die traditionellen antiken Religionen nicht kannten. Darin liegt ihre besondere Anziehungskraft.
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