Wirklich intensiv, aber definitiv empfehlenswert
Das Buch nimmt einen schon wirklich mit. Die Art und Weise der Selbstzerstörung vom Hauptcharakter und die schonungslose Weise davon zu erzählen, lassen einen wirklich ganz anders in solche Themen blicken.¿¿Charlotte ist 17 Jahre alt, als alles ihren Anfang in einer Klinik nimmt. Sie leidet an einem schweren Trauma nach dem Tod von Blue, ihrer besten Freundin die sich selbst das Leben nahm und dem Tod ihres Vaters. In der Klinik leidet nicht nur sie unter Depressionen und Selbstverletzung und Charlotte versucht dort Platz zu finden, sich zu integrieren und somit einen Weg, aus ihrem Trauma zu kommen. Sie wird instabil entlassen, da ihre Mutter keine finanziellen Mittel mehr hat. Charlie zieht zu einer Freundin ihrer Mutter und fängt als Tellerwäscherin in einem Café namens "True Grit" an. Dort lernt sie jemanden kennen: Rhiley. Ein Musiker der etwas älter ist als sie und mit Drogen- und Alkoholproblem vorgestellt wird. Die beiden verlieben sich, aber es entwickelt sich zu einer toxischen und untragbaren Beziehung. Charlie fühlt sich nicht wohl und Rhileys Probleme tragen nur zum schlimmeren bei. Die Beziehung endet und Charlies Schmerzen scheinen, als würden sie niemals aufhören. Ihre beste Freundin Blue stellt sich als Symbolik immer wieder vor ihr hin und spiegelt ihre tiefe Trauer über Verlust wieder.. Charlotte hat eine Leidenschaft die sie bis zu dem Zeitpunkt nicht als Zweck zur Heilung gesehen hat, wenn sie eines kann dann Kunst. Zwischen dem interessiert sie sich vor Allem für Tattoos und findet im Laufe der Geschichte einen Weg ihre Kunst als Spiegel zu nutzen, um damit zu zeigen: meine Wunden sind ein Teil von mir, aber sie bestimmen nicht mein ganzes Leben. Felix ist für sie ebenfalls ein wichtiger Teil für ihre Heilung, er leidet selbst unter täglichen Kämpfen mit sich selbst und somit entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden.Zwischen dem Ganzen hin und her mit sich selbst, ist Charlie lange nicht geheilt, aber sie findet zu sich selbst und einen Weg ihre Vergangenheit zu akzeptieren.¿¿¿Das Cover ist tiefgründig, aber eigentlich schlicht gehalten. Wieder eine mitleidslose Erinnerung an die Selbstzerstörung und den Schmerz, den Charlotte empfindet¿¿¿Man muss natürlich mit solchen Geschichten klarkommen. Mich persönlich hat das Buch an den Rand meiner Kapazität getrieben. Die Geschichte von Charlotte hat mich total mitgenommen und ich brauchte danach ein bisschen Zeit, nochmal intensiv darüber nachzudenken. Hier geht es nicht nur um Selbstverletzung und Suizide. Es geht viel mehr darum gesehen zu werden und sich selbst zu akzeptieren. Akzeptieren zu können, dass man eine Vergangenheit haben kann, die tiefe Wunden hinterlassen hat, man diese Wunden aber nicht zu Allem machen sollte was man hat. Themen wie Armut und Trauer, Verlust und Schmerz und auch die toxischen Beziehungen sind roh und direkt behandelt. Kathleen Glasgow halt: man wird von ihr direkt und ohne Mitleid mitgenommen in eine Welt, in der Schmerz Alltag ist und aussichtslos wirkt.¿¿Fazit: Das Buch ist eine Leseempfehlung, wenn man mental Health Geschichten mag, aber vor allem auch schonungslose und direkte Worte nicht scheut. Man sollte es vielleicht nicht unbedingt lesen, wenn man sich nicht in der Lage dazu fühlt mit Themen wie Depressionen, Verlust, Selbstverletzung und weiteres klarzukommen. Dieses Buch kann aber auch eine Hoffnung für die sein, die sich selbst noch nicht aus einer Krise gerissen haben.