Martinique ist ein französisches Überseegebiet in der Karibik. Logisch, dass Franzosen dort gern Urlaub machen. So auch Kommissarin Lucie Girard mit Mann und Tochter auf Hochzeitsreise. Eigentlich arbeitet sie in St. Tropez, aber gewisse Umstände, die natürlich die Flitterwochen maßgeblich beeinflussen, sind Schuld, dass sie nun auch auf unbekanntem, wenn auch klimatisch und landschaftlich reizvollem Terrain ermitteln muss. Wer diverse Folgen von Death in Paradise gesehen hat, findet vielleicht die eine oder andere (französische) Parallele.
Dies ist mein erster Krimi von Luc Winger um die Commissaire Girard aus St. Tropez und dieser spielt ausgerechnet 7.000 km entfernt von der heimatlichen Gendarmerie. Dennoch lässt sich das Buch eigenständig lesen, auch wenn vielleicht etwas mehr Hintergrundwissen hilfreich gewesen wäre.
So zieht einen sowohl der wunderschöne Einband, als auch die Geschichte gleich in ihren Bann. Da ich schon auf Martinique weilen durfte, passt für mich auch das Inselfeeling. Ungewöhnlich ist nur, dass die Geschichte im Jahre 1973 spielt; das verlangt dem Leser immer wieder Rückblicke in die damalige Zeit (sofern er sie selbst erlebt hat) ab.
Insgesamt ein stimmiger, mitreißender Krimi, der Lust darauf macht, auch die anderen Bände - und damit die wirklichen St.-Tropez-Fälle - des Autors kennenzulernen.