Es ist der 20. Juni 1866, als zwei Mädchen in Paris geboren werden: Elise Lambert, Tochter der ärmlichen Wäscherin Jeanne, und Valérie Dumas, die aus einer wohlhabenden Kunsthändler-Familie stammt. Beide haben große Träume für ihre Zukunft. Doch ihre Mütter haben andere Vorstellungen für sie
Montmartre - Licht und Schatten ist der erste Band der Montmartre-Saga von Marie Lacrosse.
Der historische Roman ist sinnvoll strukturiert: Eingerahmt von einem Pro- und einem Epilog, besteht er aus fünf Teilen, die wiederum insgesamt 50 Kapitel beinhalten. Die Handlung des ersten Bandes spielt an unterschiedlichen Schauplätzen in Paris und umspannt die Jahre 1866 bis 1889. Um den Überblick zu behalten, gibt es Orts- und Zeitangaben zu Beginn der Kapitel. Orientierung bieten außerdem ein Ausschnitt des Pariser Stadtplans sowie die Personenübersicht.
Die beiden Protagonistinnen sind sympathische, lebensnahe und interessante Charaktere, die sehr gut ausgearbeitet sind. Ihre Gedanken und Gefühle wirken in sich stimmig und lassen sich prima nachvollziehen.
Auf den fast 600 Seiten geht es einerseits um zwischenmenschliche Themen und Schicksale, was die Geschichte immer wieder berührend und spannend macht. Andererseits spielen die Künste eine große Rolle, insbesondere Tanz und die Malerei. Wie aus den früheren Werken der Autorin gewohnt, konnte ich erneut Wissenswertes aus der Lektüre ziehen.
Trotz des Umfangs bleibt der Roman abwechslungsreich und unterhaltsam. Die Handlung ist schlüssig. Obwohl die Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, kann der Band auch für sich alleine stehen.
Im Nachwort Wahrheit und Fiktion klärt die Autorin ein weiteres Mal vorbildlich über die historischen Hintergründe und die künstlerischen Freiheiten des Romans auf. Auch lesenswert und informativ sind die angefügten Anmerkungen zu den erwähnten Stilrichtungen der Malerei. Die Liste der erwähnten Kunstwerke und das Quellenverzeichnis runden den Anhang ab.
Auch in sprachlicher Hinsicht ist der Roman gelungen. Der Schreibstil ist geprägt von anschaulichen Beschreibungen und lebhaften Dialogen.
Davon abgesehen von der Tatsache, dass auf dem Motiv nur eine Frau abgebildet ist, obwohl es zwei Protagonistinnen gibt, gefällt mir das Cover gut. Den Titel empfinde ich als sehr passend.
Mein Fazit:
Mit Montmartre - Licht und Schatten hat mich Marie Lacrosse ein weiteres Mal überzeugt. Der historische Roman hat mich bestens unterhalten. Nach dem rundum gelungenen Auftakt freue mich schon jetzt auf den zweiten Band der Saga.