Eines der Kernprobleme der derzeitigen innenpolitischen Auseinandersetzung in Italien ist die Frage, ob das Land aus seiner zentralistischen Tradition herausfindet und welche Möglichkeiten für einen föderalen Staatsaufbau bestehen. Martina Seitz untersucht das italienische Regionalmodell und die soziopolitischen Charakteristiken Nord- und Süditaliens bzw. in den Regionen Kampanien und Lombardei. Die Analyse zeigt, daß neben dem institutionellen Rahmen die reale Ausgestaltung der vorhandenen Spielräume durch die regionalen Akteure selbst maßgeblich die Formulierung und die Durchsetzung der regionalen Interessen bestimmt.
Inhaltsverzeichnis
I. Zentralismus, Föderalismus, Regionalismus: Begrifflichkeit und Ideengeschichtlicher Hintergrund. - II. Der Italienische Nationalstaat: Historische Entwicklung und Föderalistische Traditionen. - III. Vom Faschistischen Zentralismus zum Regionalstaat: Italien Nach dem Zweiten Weltkrieg. - IV. Aktuelle Entwicklungen der Regional- und der Föderalismusdebatte. - V. Der Italienische Regionalstaat in der Praxis: Autonomie und Funktionsfähigkeit der Italienischen Regionen am Beispiel Lombardei und Kampanien. - VI. Politische Identität und Autonomie in den Untersuchungsregionen. - VII. Die Perspektiven des Italienischen Staates: Möglichkeiten Einer Föderalistischen Entwicklung und Gefahren Eines Norditalienischen Sezessionismus. - Bibliographie.