Die Bibliothek meines Grossvaters hat 336 Seiten. Es ist der Debütroman des Autors und Teil 1 einer Trilogie. Das Cover hat mich optisch sofort angesprochen. Nicht nur das Deckblatt, aber auch der besondere Farbschnitt in der ersten Auflage sind ein Hingucker, wow!!!
Der Schreibstil ist leicht und locker. Es liest sich sehr angenehm und es kommt keine Langeweile auf. Es kommt zu vielen interessanten Wendungen und einige Momente lassen den Leser innehalten und über manches nachdenken. Es werden viele Themen angesprochen, die tiefgründig erscheinen.
Kaede ist jung, dynamisch, engagiert. Sie ist Ende 20, noch ledig, etwas schüchtern, liebt Rätsel, Denkaufgaben und ihren Opa. Sie ist eine Lehrerin aus Tokio, wie ihr Großvater, er war auf dieser Grundschule Rektor und Lehrer und damals bei den Schülern und seinen Kollegen sehr beliebt. Eines Tages findet sie in einem gebrauchten Buch seltsame Zeitungsausschnitte. Ist es ein Rätsel? Sie ist neugierig, was sich dahinter verbergen könnte, hat aber auf Anhieb keine Idee, aber dann, kommt sie auf eine. Ihr Großvater ist schwer krank, er leidet an Lewy-Körper-Demenz. Trotz seiner Krankheit, hat er eine unglaubliche Kombinationgabe und er liebt Krimis. Dadurch, dass er viel gelesen hat, hat er ein enormes Wissen, wenn es um die grossen Klassiker der Krimiliteratur geht. Kaede hofft, dass sie das Rätsel zusammen mit ihm lösen kann. Gemeinsam lösen sie bei Kaedes Besuchen immer kleine und große Rätsel meisterhaft auf. Vielleicht hat sie etwas Glück, und sie kommen erfolgreich dahinter. Doch plötzlich nähert sich Kaede ein bedrohlicher Schatten, der die beiden auf eine harte Probe stellt. Kann ihre gemeinsame Liebe zur Literatur sie retten?
Der Roman besteht aus vielen Geschichten mit kleinen und grossen Krimifällen, die lösen die beiden tapfer und mit viel Engagement. Der Großvater ist nicht mehr der Jüngste mit seinen 70 Jahren und mit seiner Erkrankung ist es nicht immer einfach für ihn. Es gibt gute Tage, da geht alles einfach und läuft wie am Schnürchen. Die anderen Tage sind dann mit Halluzinationen übersät und der blaue Tiger steht dann bei ihm im Vordergrund. Aber er ist klug und scharfsinnig, trotz dieser Tage. Kaede liebt ihren Opa sehr, sie ist bei ihm aufgewachsen. Die beiden verbindet einiges.
Die Themen, die angesprochen werden, sind sehr persönlich. Es geht um Familie, Zusammenhalt, Liebe, Freundschaft, Bindung, innigen Kontakt, Stärke Emotionen und Zukunftsängste. Was verbindet die Generationen? Das Buch ist eine Reise durch die Welten und Zeiten für jeden. Die Bücher, die die beiden lesen, sind Erinnerungsobjekte von Lebensabschnitten, die beschriebene Bibliothek eine Metapher für Erinnerungen. Mir hat es sehr gut gefallen, deshalb vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.