Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pä dagogik - Interkulturelle Pä dagogik, Note: 1, 0, Universitä t Koblenz-Landau (Institut fü r Bildung im Kindes- und Jugendalter), Veranstaltung: Zweitspracherwerb und Zweisprachigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung
Die Vielfä ltigkeit und Unterschiedlichkeit der Gesellschaft spiegelt sich in der mehr-sprachigen und multikulturellen Situation in Bildungseinrichtungen oder Arbeitsplä tzen. Mehrsprachigkeit wird aber in unserer Gesellschaft auf verschiedenster Weise angese-hen und bewertet. Einerseits wird sie als individuelle oder gesellschaftliche Bereiche-rung betrachtet, andererseits gilt sie fü r ein Hindernis bzw. es wird ein Zusammenhang zwischen der Mehrsprachigkeit und Sprachstö rungen gesehen. Einsprachigkeit wird oft als Normalzustand der Gesellschaft bewertet und zeigt somit die Vorstellung der Ge-sellschaft von ihrem sprachhomogenen Nationalstaates, die in der Zeit der Globalisie-rung eine lä ngst veraltete Vorstellung sein kö nnte.
Es gibt verschiedene Grü nde warum Menschen eine andere Sprache sprechen. Sie ha-ben z. B. einen Migrationshintergrund, sie waren zeitweise im Ausland oder das Land ist offiziell zweisprachig und bietet den Schulen die Mö glichkeit, beide Landessprachen zu lehren. Da es in der Wissenschaft viele Fallbeispiele ü ber die Zweisprachigkeit in einer monolinguistischen Gesellschaft gibt, mö chte ich die Mehrsprachigkeit am Beispiel ei-ner Person betrachten, die in einer diglossischen Gesellschaft aufgewachsen ist und so-mit mehr als eine Sprache beherrschen musste. Auß erdem befindet sich das Land und seine Sprachenpolitik in einer besonderen Situation, die den Spracherwerb auf verschie-denster Weise lenken.
Mit dieser Fallstudie mö chte ich aufzeigen, dass Mehrsprachigkeit nicht negativ be-trachtet werden sollte bzw. dass Einsprachigkeit nicht die Normalitä t in der Gesellschaft bildet, an der man sich orientieren soll.
Zu beachten ist, dass dies meine erste Fallstudie ist und ich das erste Mal eine empiri-sche Untersuchung durchfü hre. Des Weiteren werde ich versuchen die von mir erhobe-nen Daten so objektiv wie mö glich zu analysieren und zu bewerten, obwohl das Bewer-ten schon eine relative Objektivitä t fast ausschließ t.
Der Aufbau der vorliegenden Arbeit sieht wie folgt aus: Nach einer kurzen Beschrei-bung der Erhebungsmethode, wobei ich auch auf die Schwierigkeiten die mir bei der Untersuchung begegnet sind eingehen werde, wird im Kapitel drei die von mir unter-suchte Person vorgestellt und nä her beschrieben. Im Anschluss daran widmet sich das vierte Kapitel der umgebenden Gesellschaft, einem kurzen geschichtlichen Hintergrund sowie der Sprachenpolitik des Landes, damit der Erwerb der Zweitsprache besser ver-standen werden konn