Hand aufs Herz, die meisten von uns hatten Groß eltern, die sich leidenschaftliche gerne Kreuzworträ tseln widmeten. Ich erinnere mich jedenfalls, wie meine Oma stundenlang am Kü chentisch saß und diese typischen Rä tselhefte bearbeitete, die es fü r ein paar Groschen am Kiosk gab. Als damals die japanischen Sudoku aufkamen, hat es selbst mich gepackt. Die Begeisterung fü r Rä tsel steigerte sich, als ich gezwungen war, bei meiner zweiten Schwangerschaft ab dem sechsten Monat zu liegen - und zwar im Krankenhaus. Ich lag auf der normalen Frauenstation und musste mich gezwungenermaß en irgendwie beschä ftigen. Zum Glü ck bot der Kiosk Material en masse und auch mein Mann versorgte mich mit stä ndig neuen Rä tselheften.
Da bei den Besuchen auch mein groß er Sohn dabei war, wurde ihm selbstverstä ndlich irgendwann im Krankenhaus langweilig. Ich bin gelernte Erzieherin und daher grundsä tzlich keine Freundin von blinkendem, elektrischen Spielzeug sowie Kindergartenkindern, Grundschulkindern und auch Teenagern mit Smartphones in der Hand. Das tö tet nicht nur die Kreativitä t, sondern auf Dauer das logische Denken. Selbst dann, wenn noch so viel mit Strategiespielen und Lernsoftware geworben wird. So fing ich vom Krankenbett aus an, fü r meinen Sohn selbst altersgerechte Rä tselaufgaben zu entwickeln. Ich kritzelte fü r Johann ein Blatt mit Rä tseln voll und er machte sich gleich mit Feuereifer daran und blieb dabei ganz ruhig auf seinem Stuhl sitzen.
Nach meiner Entlassung wurden die Rä tsel so etwas wie eine Tradition in unserer Familie. Johann fragte stä ndig nach neuen Aufgaben und ich entdeckte damit eine Art Hobby fü r mich. Damit schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Meine Tochter brauchte als Baby natü rlich besonders viel Aufmerksamkeit und ich auch einmal eine Ruhepause zum Stillen. Wä hrend dieser Zeit wusste ich Johann mit seinen Rä tselaufgaben sinnvoll und mit Spaß beschä ftigt. Irgendwann sprach mich Johanns Grundschullehrerin nach einem Elternabend an. Offenbar hatte mein Groß er mit stolz geschwellter Brust von den tollen Rä tseln seiner Mama erzä hlt und nun wollte die Lehrerin eine Art Arbeitsblatt fü r die ganze Klasse. Ihr war aufgefallen, dass Johann ü ber eine deutlich hö here Konzentrationsspanne und ein schnelleres Auffassungsvermö gen als die anderen in der Klasse verfü gte. Dieser Aufgabe kam ich mit Freude nach und ich freute mich nicht nur darü ber, stä ndig mit dem Ersinnen neuer, kindgerechter Rä tsel gefordert zu sein, sondern auch ü ber das viele positive Feedback, das ich erhielt.
Kurz gesagt, fü llten meine Rä tselbö gen mittlerweile mehrere Ordner und wurden nicht nur verstä rkt von Grundschullehren angefordert, sondern ebenfalls von anderen Mü ttern, Aufsichtspersonen von Hausaufgabenbetreuungen und Gruppenleitern von Freizeiten. So habe ich mich schließ lich entschlossen, die spannendsten, lehrreichsten und lustigsten Rä tsel fü r Kinder ab sieben Jahren zusammenzustellen und in Buchform herauszugeben. Immerhin gibt es nichts Schö neres, als Kinder vom Smartphone wegzulocken und zu beobachten, wie sie mit Feuereifer und ganz nebenbei lernen, um die Ecke zu denken.