Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: keine Benotung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die ehemalige Sprengstoffabrik Clausthal, mit ihrem Tarnnamen auch als "Werk Tanne" bezeichnet, liegt am ö stlichen Ortsrand der Oberharzer Bergstadt Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen (Landkreis Goslar). Hier wurde der Sprengstoff Trinitrotoluol (TNT) hergestellt, aber es wurden auch TNT und andere angelieferte Sprengstoffe in Bomben, Minen und Granaten abgefü llt. Ein wichtiger dritter Bereich war die Sprengstoffaufbereitung aus Fehlchargen und Beutemunition. Als besonderes Problem erwies sich die Entsorgung des bei der TNT-Produktion und der Schwefelsä ureaufkonzentration anfallenden Abwassers. Diese werden im Detail dargestellt.
Unmittelbar nach der Machtü bernahme der Nationalsozialisten begannen die ersten Planungen fü r einen massiven Ausbau der Spreng- und Kampfstoffproduktion in Deutschland. Der rechtlich-organisatorische Aufbau und das Zusammenspiel von Groß industrie und militä rischer Fü hrung wurde dafü r geschickt verschleiert ("Rü stungsviereck").
Als besonderes Problem erwies sich die Entsorgung des bei der TNT-Produktion und der Schwefelsä ureaufkonzentration anfallenden Abwassers. Dies fü hrte in der Planungsphase sowie wä hrend des Betriebes der unterschiedlichen Entsorgungs"lö sungen" zu umfangreichem Schriftverkehr mit den zustä ndigen Behö rden.
Ursprü nglich war geplant, die mit gelö schtem Kalk nur unzureichend neutralisierten Abwä sser durch Sickerschä chte direkt auf dem Werksgelä nde zu entsorgen, was aber aufgrund der geologischen Situation nicht durchfü hrbar war. Da die aggressiven Abwä sser zudem auch Schä den an der Groß vegetation anrichteten, war die fü r das Werk ü beraus wichtige natü rliche Tarnung gefä hrdet.