Wieder spannende Sektionssaalszenen, ein Maulwurf beim BKA und mittendrin ein Rechtsmediziner, der sein Leben hinterfragt.
Wieder spannende Sektionssaalszenen, ein Maulwurf beim BKA und mittendrin ein Rechtsmediziner, der sein Leben hinterfragt.Inhalt: Fred Abel wollte eigentlich etwas an seinem Leben ändern, arbeitet aber noch immer in der Rechtsmedizin und kämpft schon wieder einmal irgendwie gegen den Saad-Clan.In Berlin werden seltsame Morde verübt. In verschiedenen Hotel werden, scheinbar wahllos, Menschen brutal niedergestochen und der Täter kann fliehen und es existiert einfach kein Hinweis auf ihn. Bis zu dem Tag, an dem der Täter Mitglieder der Saad-Familie erwischt und somit den Zorn des Löwen auf sich zieht.Fred Abel versucht indessen ein Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben herzustellen. Doch das ist schwer bis gar nicht möglich, denn auch die ehemalige Lebensgefährtin eines befreundeten Privatdetektives gerät, ohne es zu ahnen, in die Fänge des Saad-Clanes und muss beschützt werden.Ganz nebenbei erwarten Lisa Suttner, Abels Lebensgefährtin ihr ersten Kind. Abel kann endlich hautnah miterleben, wie es ist, Vater zu werden und zu sein und will deswegen nach wie vor, in seinem Leben etwas ändern.Fazit: Die Z-Reihe hat mit "Zerteilt" den fünften und finalen Band erreicht. Das Cover ist grau, der Titel rot und die restliche Schrift weiß. - Alles beim Alten, alles so, wie man es sehr gut der Reihe zuordnen kann. Einzig der Buchdeckel selber ist hier weniger aufwendig gestaltet, denn hier wurde keine Narbe oder irgendetwas in die Pappe des Buchdeckels eingedrückt.Schon der Anfang der Story lässt erhanen, dass man es hier mit einem Fall zu tun bekommt, wo ein Mann irgendwie ideologisch fehl geleitet ist. Im Prolog wird ein potentieller Täter beschrieben, wie er nach der Gehirnwäsche und den ganzen Instruktionen seines "Lehrers" in Berlin seine Bestimmung antreten will.Doch zunächst nehmen wir erst einmal wieder ein Stück am Leben einer alten Bekannten teil. Die arme Frau hat in einem der vorangegangenen Bände schon ihr Kind verloren und muss jetzt ihren neuen Lebensgefährten tot in seinem Wohnzimmer auffinden. - Ungewollt wird sie aber auch Zeugin davon, wie er zu tote gekommen ist und kann den Täter sogar irgendwie auf ein Handyfoto bannen.Was zunächst nach einer glasklaren Sache aussieht, entwickelt sich für die Frau zu einer sehr gefährlichen Sache. Nicht nur, dass ihr Lebensgefährt nicht der ist, der er wohl vorgegeben hat zu sein, sie ist mit ihrem Foto auch noch einer gut bekannten libanesischen Familie in die Quere gekommen, denen sie somit gewaltig in die Suppe spucken kann.Der Protagonist, Fred Abel, wollte ja eigentlich ein anderes Leben führen, als er es jetzt gerade führt. Er wollte diese Gewalt und das alles aus seinem Leben raus haben, hat den Absprung aber noch nicht geschafft. Weiterhin Obduktionen, weiterhin Leichenschauen und Tatortbesichtigungen und doch die Freuden des werdenden Lebens. - Schnell wird klar, dass er es hier wieder mit den Saad`s zu tun bekommt, denen er im vorangegangenen Band fast den Verlust seiner Familie zu verdanken hatte. Da wirken die Morde des Täters aus dem Prolog fast schon nebensächlich. Allerdings fügen auch die sich dann noch irgendwie in die Handlung ein und machen klar, welche Macht so ein Familienclan auch in Deutschland aufbauen kann. Wie weit so eine Parallelgesellschaft reichen kann und wie schwer ihr Einfluss wiegt.Das Taschenbuch ist recht kleinformatig und ziemlich leicht. Aber die Klebung ist sehr stabil, sodass es sich sicherlich auch mehrfach lesen lässt. - Allerdings braucht man für die Lektüre irgendwie nicht besonders lang, denn ich hatte es quasi in einem Aufwasch durch. Die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte von dem Stoff kaum lassen.Die Seitenaufteilung ist sehr augenfreundlich gemacht, was es mir ermöglicht hat, dauerhaft zu lesen und das Buch so auch innerhalb von ein paar Stunden durch zu haben. - Zum Glück hatten wir Wochenende.Beim Lesen gab es wieder das absolute Kopfkino für mich und ich habe besonder die Messermorde besonders farbig vor meinem geistigen Auge gesehen. - Ich habe allerdings nicht verstanden, wie ein Mann so denken kann und so brutal sein kann. Das geht einfach nicht in meinen Kopf.Besonders in den Ermittler- und Sektionssaalszenen habe ich sehr genau gemerkt, dass Herr Tsokos sehr genau weiß, von was er hier schreibt und wie so Sektionen und Faktenfindung ablaufen. - Er macht ja auch Videos auf Instagram und Co. und immer wieder habe ich ihn und nicht Herrn Abel am Sektionstisch stehen sehen.Leider fand ich das Ende dann doch ein wenig zu abrupt und endgültig. Es hat sich irgendwie angefühlt, als wäre Herr Toskos an dieser Stelle ziemlich gehetzt gewesen und war gezwungen, das alles zu einem schnellen Ende zu bringen.Ich kann nicht nur dieses Buch, sondern irgendwie alle von Michael Tsokos empfehlen. Seine True Crime-Fälle spielen schon sehr nah am Leben und dem Berufsalltag eines Rechtsmediziners.