Die Aufmachung dieses Buches ist ein wahrer Blickfang! Ich habe nicht oft ein so wunderschön gestaltetes Cover entdeckt, hierfür ein riesiges Lob! Die Geschichte der beiden Protagonisten ist etwas, das ich noch nie in dieser Form gelesen habe, und das hat mir gut gefallen. Es ist nicht der klassische Ablauf eines Liebesromans. Mein absolutes Highlight ist, dass gleich zwei Protagonisten in diesem Buch Zöliakie haben; das ist Klasse! Kein anderer Roman hat das bislang thematisiert. Zwar sind manche Situationen nicht zu 100 Prozent realitätstreu, weil Betroffene eher selten unbeschwert etwas wirklich gluten- und kontaminationsfreies am Buffet finden, aber das ist irrelevant. Das wirklich Besondere an diesem Buch ist jedoch der vorsichtige Umgang mit verschiedenen sensiblen Themen der Gesellschaft. Es wird stets darauf geachtet, niemanden zu verletzen und alle Eigenheiten einer Person zu sehen und anzunehmen. Leider war es für mich einen Tick zu viel. Manchmal wirkt es geradezu belehrend und rechtfertigend. Dadurch entwickeln sich manche Dialoge etwas schleppend und erscheinen teilweise stark gestellt. Vielleicht bin ich schlichtweg zu wenig informiert, aber mir waren manche verwendeten Bezeichnungen (z. B. Flarearther) völlig fremd. Mir liegen diese Themen ebenfalls am Herzen, und ich finde es wichtig, dass dieser Roman sie behandelt und damit eine Vorbildfunktion für besonders jüngere Leser innehat. Nur leider hat es an manchen Stellen den Lesefluss behindert, und ich hatte nicht das Bedürfnis, das Buch zu verschlingen, sondern musste es immer mal wieder aus der Hand legen. Zum Ende hin sind mir die Protagonisten aber sehr ans Herz gewachsen, und es hat sich wie eine warme Umarmung angefühlt, nachdem die letzte Seite umgeschlagen war.