Achtung: Band 2 (Spoilergefahr!)Mikael Königmann konnte ganz knapp seiner Hinrichtung entkommen. Wer aber denkt, dass für ihn und seine Familie ruhigere Zeiten kommen werden, irrt sich gewaltig. Denn die Mitgliedschaft in der Söldnerkompanie Orbis mag Mikaels Kopf gerettet haben, er wird aber immer mehr in die Rivalitäten am Königshof hineingezogen. Mikael und Prinzessin Serena streiten sich um den Thron und als wäre das nicht schon genug, kehrt der Serienmörder Herzensbrecher zurück und will Mikaels Tod. Nachdem mir Band 1 ganz gut gefallen hat, wollte ich auf jeden Fall die Fortsetzung lesen. Ich habe schon in meiner letzten Rezension bemängelt, dass ich viel Potenzial sehe und ich mir wünschen würde, dass der Fokus im zweiten Band etwas mehr auf das Fabrizieren und manche, für mich aber sehr interessante, Nebencharaktere gelegt wird. Für mich klang es am Ende vom ersten Band auch eher so, als würde die Familie Königmann Kessel hinter sich lassen. Dies ist nicht passiert und die Handlung bleibt im uns bereits bekannten Königreich. Mikael als Figur durchlebt aber eine kleine Entwicklung, was ich als sehr positiv sehe. Im ersten Band hat er sich ja wie ein kleines Kind aufgeführt. Er hat zwar seine Naivität nicht ganz abgelegt, aber seine Handlungen werden immer erwachsener. Er hat im ersten Band gepredigt, wie wichtig Freunde für ihn sind und dass sie für ihn zur Familie zählen, aber er hat sie so oft in Probleme verwickelt, dass ich das nicht zu spüren bekommen habe. Nun aber versucht er, zu Trey eine Verbindung aufzubauen, was mir sehr gut gefallen hat. Was ich als total überflüssig empfunden habe, war dieser Serienmörder. Ja, natürlich kann noch eine neue Nebengeschichte erzählt werden, solange der rote Faden immer noch gut erkennbar ist. Aber das ist nämlich mein Problem - der rote Faden reißt ziemlich oft. Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Autor sehr viele Ideen hatte und diese unbedingt zu Papier bringen wollte. Aber ein Konzept ist sehr schwer erkennbar und so fasst man wieder zu viel Neues an, ohne das bereits Vorhandene zum Abschluss zu bringen. Und das finde ich schon schade, weil ich Martells Art zu schreiben sehr angenehm finde. Er hat diese tolle Welt erschaffen und hat einen besonderen Humor, aber das Potenzial bleibt weiterhin nicht ausgeschöpft.