Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1, 0, Otto-Friedrich-Universitä t Bamberg (Lehrstuhl fü r Soziologie I), Veranstaltung: Sozialstruktur und Rational Choice Theorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Entscheidungen sind in unserem Leben allgegenwä rtig. In unserem Alltag treffen wir stä ndig eine Vielzahl von Entscheidungen. Diese reichen von relativ
trivialen Entscheidungen, wie Was ziehe ich heute an? , Was esse ich heute? , Welchen Joghurt kaufe ich? , bis zu essentiellen Entscheidungen wie Welchen Studiengang wä hle ich? , Welchen Partner wä hle ich? oder Wie lege ich gewinnbringend mein Geld an? , die meist weitreichende Folgen nach sich ziehen. Aber nicht nur auf individueller Ebene werden Entscheidungen getroffen, auch auf kollektiver Ebene sind sie von groß er, oft geschichtsträ chtiger Bedeutung. Unternehmen treffen Entscheidungen ü ber die Verwendung ihres Budgets oder die Entlassung von Mitarbeitern, Politiker treffen Entscheidungen ü ber die Erlassung von Gesetzten oder den Beginn eines Krieges. Entscheidungssituationen, d. h. , Situationen in denen wir aus einer Zahl von Alternativen wä hlen mü ssen, unterscheiden sich in den Anforderungen, die sie an uns stellen. Diese sind u. a. abhä ngig von der Anzahl der vorhandenen Alternativen, von den
mö glichen Folgen, welche die Entscheidung nach sich ziehen kann oder ob die Situation bereits bekannt oder neu fü r uns ist.
Auf die Frage, wie solche Entscheidungen getroffen werden, versucht die vorliegende Arbeit Antwort zu finden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Konzept der begrenzten Rationalitä t nach Herbert A. Simon als Gegenentwurf zum klassischen Konzept der vollstä ndigen Rationalitä t. Begonnen wird mit einem kurzen Blick auf die Geschichte der Entscheidungsforschung. Seit wann gibt es diese? Wo liegen ihre Wurzeln? Welche wichtigen Theorien brachte sie hervor? Darauf folgend werden die zwei grundlegenden Rationalitä tsformen, die vollstä ndige und die unvollstä ndige Rationalitä t, vorgestellt.
Daran anschließ end werden die Hauptkonzepte der begrenzten Rationalitä t, das
befriedigende Problemlö sen ( Satisficing ) und die schnellen und einfachen Heuristiken, nä her untersucht, wobei der Schwerpunkt auf letzteren liegt. Sie werden unter Punkt vier nä her vorgestellt. Der Beleg, dass unter der Annahme begrenzter Rationalitä t erfolgreiche Entscheidungen getroffen werden kö nnen, erfolgt abschließ end am Beispiel einer Untersuchung der ABC Forschergruppe. Unter Entscheidung wird ganz allgemein die (mehr oder weniger bewusste) Auswahl einer von mehreren mö glichen Handlungsalternativen verstanden (Laux, 2005: 1).