Angesichts des 50jährigen Bestehens des Deutschen Bundestages 1999 ist eine Rückbesinnung auf die Gründerinnengeneration unter den weiblichen Bundestagsabgeordneten wichtig und notwendig. Auf dem Weg zu mehr Geschlechterdemokratie haben diese Frauen der ersten Stunde ein verändertes Bewußtsein geschaffen und wichtige Eckdaten gesetzt. Die Zeit von 1949 bis1961 war frauenpolitisch nicht ausschließlich eine Zeit der Restauration. Es konnte nicht nur der Beschluß des Artikel 3, Absatz 2 Grundgesetz im Parlamentarischen Rat durchgesetzt, sondern anschließend die Verabschiedung einer Gesetzgebung begonnen werden, die die frauen- und familienpolitische Umsetzung dieses innovatorischen Artikels bedeutete. Die ersten Parlamentarierinnen im Nachkriegsdeutschland hatten eine Brückenfunktion: Sie waren Positionshalterinnen für politische Ziele der alten Frauenbewegung und halfen neue Perspektiven vorzubereiten auch in einerZeit, die frauenpolitisch lange als "Flautenzeit" (U. Gerhard) galt.
Inhaltsverzeichnis
I. Zeitgeschichtliche Einbettung. - 1. Politische und frauenpolitische Phasen des ausgewählten Zeitraums. - 2. Geschlechterverhältnisse der Nachkriegszeit. - 3. Die parlamentarischen Akteurinnen, ihre politische Herkunft und ihre Intentionen. - 4. Aktivitäten und Erfolge der weiblichen Bundestagsangehörigen. - 5. Zur Methode: Vorgehens- und Darstellungsweise. - 6. Archivsituation. - II. Einzelbiographien. - Maria Ansorge (1880 1955). - Helene Weber (1881 1962). - Louise Schroeder (1887 1957). - Elisabeth Schwarzhaupt (1901 1987). - Marta Schanzenbach (1907 1997). - Käte Strobel (1907 1996). - Margot Kalinke (1909 1981). - III. Materialien. - Kurzbiographien und Literatur zu den einzelnen Frauen. - Anmerkungen. - Allgemeine Literatur.