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Produktbild: Terror gegen Juden | Ronen Steinke
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Terror gegen Juden

Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt | Eine Anklage

(4 Bewertungen)15
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Buch (kartoniert)
18,00 €inkl. Mwst.
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Zeit, dass Polizei und Justiz aufwachen!

In Deutschland hat man sich an Zustände gewöhnt, an die man sich niemals gewöhnen darf: Jüdische Schulen müssen von Bewaffneten bewacht werden, jüdischer Gottesdienst findet unter Polizeischutz statt, Bedrohungen sind alltäglich. Der Staat hat zugelassen, dass es so weit kommt - durch eine Polizei, die diese Gefahr nicht effektiv abwehrt, sondern verwaltet; durch eine Justiz, die immer wieder beschönigt.

Der jüdische Autor Ronen Steinke, selbst Jurist, ist durch Deutschland gereist und erzählt von jüdischem Leben im Belagerungszustand. Er trifft Rabbinerinnen und Polizisten, konfrontiert Staatsschützer, Geheimdienstler und Minister mit dem Staatsversagen. Viel muss sich ändern in Deutschland. Was zu tun wäre, erklärt dieses Buch.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
06. Juli 2020
Sprache
deutsch
Auflage
3
Seitenanzahl
256
Autor/Autorin
Ronen Steinke
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
314 g
Größe (L/B/H)
205/136/27 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783827014252

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Portrait

Ronen Steinke

Ronen Steinke ist Investigativ-Reporter der »Süddeutschen Zeitung«. Der promovierte Jurist recherchiert seit Jahren zu Extremismus und Terrorismus. Zuletzt erschien sein Buch »Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin« (2017) sowie seine Biografie über Fritz Bauer, den mutigen Ermittler und Ankläger der Frankfurter Auschwitz-Prozesse, die mit »Der Staat gegen Fritz Bauer« preisgekrönt verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Ronen Steinke lebt in Berlin.


Pressestimmen

»Steinke zeigt schonungslos auf, dass Antisemitismus kein Randproblem der Gesellschaft ist. « Deutschlandfunk Kultur Studio 9

»Ein erschütterndes Dokument der Gleichgültigkeit. « Christine Brinck, Der Tagesspiegel

»Sehr empfehlenswert! « BR Abendschau

»Sehr mitreißend und sehr überzeugend« Zozan Mönch, WDR "Cosmo"

»Eine Pflichtlektüre, deren bündige Kürze umgekehrt proportional ist zur Fassungslosigkeit, die sie bei den Lesern hinterlässt. « Welt am Sonntag

"Berechtigt und bedrückend zugleich" Günther Nonnenmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ronen Steinkes Buch Terror gegen Juden versteht sich als Anklage. Es ist mehr als das: eine messerscharfe Analyse und eine beklemmende Bestandsaufnahme. « (A) Die Furche

»Für die Debatte zum Umgang mit antisemitischer Gewalt stellt sein Buch einen wichtigen und sehr lesenswerten Beitrag dar. « der rechte rand

Ein ebenso wütendes wie sachliches Buch, das muss man erst einmal hinbekommen. Ulf Buermeyer, "Lage der Nation" Podcast

»Ronen Steinke ( ) leistet nun einen um es vorweg zu nehmen - gelungenen Beitrag zum intellektuellen Verständnis des Schicksals der Juden im Deutschland des 21. Jahrhunderts. « lto. de (Legal Tribune Online)

»Exekutive und Judikative erweisen sich seit Jahrzehnten unfähig bis unwillig, gegen antisemitische Gewalt wirkungsvoll vorzugehen, wie Ronen Steinke in seinem jüngst erschienenen Buch Terror gegen Juden erschreckend eindrucksvoll dokumentiert. « Jüdische Allgemeine Wochenzeitung

»Ein lesenswertes Buch« Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt

»Es zeichnet dieses Buch aus, dass es sich beständig, doch nie wahl- oder ziellos, zwischen verschiedenen Ebenen bewegt. « tachles. ch (CH)

"Ronken Steinke führt den Leser durch ein verstörendes Deutschland, in dem der Antisemitismus sozusagen zum Alltag gehört." Thomas Weigle, ruhrbarone. de

»Erstaunlich genug, dass es bis heute keine zentrale amtliche Statistik über antisemitische Gewalttaten in Deutschland gibt, sondern dass der Autor Ronen Steinke durch eigene Recherchen erstmals eine solche Chronik liefert, die allein 100 Seiten umfasst. « Gunter Hartwig, Südwest Presse Ulm

"Steinke zeigt, dass der Antisemitismus überall seine hässliche Fratze zeigt." Daniel Arnet, blick. ch

»Steinke hat mit Terror gegen Juden nicht nur ein erschütterndes, sondern auch unbedingt lesenswertes Buch vorgelegt. « prozukunft Buchmagazin für zukunftsweisende Debatten

»Eindrücklich« Jakob Hayner, die taz

"brillant geschrieben und gut sortiert" Britta R. Kollberg, Belltower News

»Ronen Steinke belegt in seinem Buch eindrucksvoll, dass der Staat, dessen Aufgabe es ist, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, beim Schutz seiner jüdischen Bürger versagt. « BR Kulturbühne

»Ronen Steinke hat eine gefällige Art zu schreiben. Er skizziert die Angst der Juden im heutigen Deutschland und spricht die Probleme schonungslos an. « Martin Hähnlein, Bayern 2 regionalZeit Franken

»Ronen Steinke belegt in seinem eindrucksvoll, dass der Staat, dessen Aufgabe es ist für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, beim Schutz seiner jüdischen Bürger versagt. « Bayern 2 kulturWelt

Besprechung vom 11.07.2020

Hinter dem Antizionismus lauert der Hass
Gemeindeleben im Belagerungszustand: Ronen Steinke fordert mehr und anderes staatliches Eingreifen im Kampf gegen antijüdische Gewalt

Einen Monat nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, bei dem nur eine stabile Holztür verhinderte, dass ein rechtsextremistischer Attentäter ein Massaker unter den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde anrichtete, sagte Innenminister Seehofer, es gelte, entschieden gegen antisemitische Gewalt und Hetze vorzugehen, "ganz gleich, aus welcher Richtung sie kommt". Für ein "lebendiges und unbeschwertes jüdisches Leben in Deutschland" müssten Staat und Gesellschaft noch enger als bisher zusammenwirken, forderte Seehofer unter Hinweis auf ein gerade beschlossenes "Sicherheitspaket".

"Unbeschwertes jüdisches Leben in Deutschland", das zeigt der als Jurist ausgebildete Journalist Ronen Steinke, hat es in der Bundesrepublik freilich nie gegeben. Die im Anhang seines Buches abgedruckte, hundert Seiten umfassende "Chronik antisemitischer Gewalttaten" beginnt 1945 (!) mit drei Grabschändungen und endet im Januar 2020, als vor dem Eingang einer KZ-Gedenkstätte ein Paket mit einem Sprengsatz niedergelegt wurde. Schon das Erstellen der Chronik ist angesichts der Quellenlage eine Leistung; es ist zu befürchten, dass, wie Steinke in seinem Buch zeigt, das "Dunkelfeld" groß ist.

Jüdische Gemeinden und ihre Vertreter brauchen seit jeher Polizeischutz, der allerdings, wie in Halle, oft unzureichend ist. So sind viele Gemeinden gezwungen, zusätzlich Sicherheitsdienste zu engagieren, die sie selbst bezahlen. Jüdische Kinder werden in gesicherten Bussen zur Schule gefahren, die Gemeindezentren und Synagogen müssen durch elektronische Kontrollen abgesichert werden. "Judentum in Deutschland, das ist heute Religionsausübung im Belagerungszustand", resümiert Steinke.

Der erste Mord gegen einen Vertreter der deutschen Juden geschah in Erlangen, im Dezember 1980, als Shlomo Lewin, der Vorsitzender der jüdischen Gemeinde gewesen war, und seine Frau Frida Poeschke erschossen wurden. Die Ermittlungen erinnern Steinke an die späteren Vorgänge bei der Aufklärung der NSU-Mordserie: Lange wurde mit peinlichen und beschämenden Unterstellungen im Umfeld der Opfer nach Verdächtigen gesucht. Erst nach acht Monaten wurde ein Haftbefehl gegen ein Mitglied der rechtsextremistischen "Wehrsportgruppe Hoffmann" erlassen; der Mann war da schon längst in einem palästinensischen Ausbildungslager im Libanon untergetaucht.

1984 verlief ein Prozess gegen Hoffmann selbst als mutmaßlichen Anstifter der Tat mangels Beweisen im Sand. Das sind Muster, die sich in vielen Fällen, über die Steinke berichtet, wiederholen. Einseitige Polizeiarbeit, Ermittlungen, die auf "Einzeltäter" gerichtet sind, dann Gerichtsurteile, die, solange es nicht um schwerste Straftaten geht, erstaunlich mild ausfallen. Erst vor kurzem haben die Sicherheitsbehörden das Paradigma vom "Einzeltäter" aufgegeben und gehen von rechtsextremistischen Netzwerken aus. Die Erkenntnis, dass sie heute die größte Gefahr darstellen, setzte sich letztlich erst 2019 nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke durch.

Neben Netzwerken rechtsextremistischer Antisemiten hat sich in den vergangenen Jahren eine "Neue Rechte" formiert, etwa in der "Identitären Bewegung" und in der AfD, die sogar eine Gruppierung "Juden in der AfD" hat. Für Steinke ist das nur ein Tarnmanöver: "Man beteuert gewissermaßen, dass man stubenrein sei, und man erleichtert es bürgerlichen Vielleicht-Wählern, ihren Ressentiments gegen andere Minderheiten - in erster Linie Muslime - freieren Lauf zu lassen. Juden kommt in diesem Spiel nur die Rolle der nützlichen Idioten zu." Was da in Wirklichkeit gedacht wird, zeigen die geschichtsrevisionistischen Bemerkungen der Höckes ("Mahnmal der Schande") und Gaulands ("Fliegenschiss"), deren antisemitische Untertöne nur überhören kann, wer sich taub stellt.

Ausführlich beschreibt Steinke den linken Antisemitismus in der Nachfolge des "antiimperialistischen Kampfes" der 68er-Bewegung. Dabei schildert er die üble Rolle, die der "Kommunarde" Dieter Kunzelmann spielte, den die Grünen-Abgeordneten Ströbele und Trittin als einen der Ihren ansahen. Heute tarnt sich dieser Antisemitismus als Kampf gegen einen angeblich "faschistischen Zionismus"; er entzündet sich immer wieder neu am Nahost-Konflikt, in dem Juden als Täter, Palästinenser als Opfer fungieren. Was immer man von der Politik der israelischen Regierung halten mag, die durchaus kritikwürdig ist: Mit Recht weist Steinke darauf hin, dass diese nicht von den Juden in Deutschland bestimmt oder gar verantwortet wird. Er hält es mit Jean Améry, der einmal schrieb, dass der "Antizionismus den Antisemitismus" enthalte, "wie die Wolke den Regen".

Den muslimischen oder islamistischen Antisemitismus behandelt Steinke unter der Überschrift "Kulturrabatt". Das illustriert er an dem Urteil eines Wuppertaler Gerichts über Täter, die einen Brandanschlag auf die dortige Synagoge verübt hatten. Der Richter erkannte zwar an, dass die Brandstifter ihre Wut über Vorgänge in Israel an deutschen Juden ausgelassen hätten, sah darin aber keine Diskriminierung, weil die Brandstifter mit ihrer Tat "die Aufmerksamkeit auf den israelisch-palästinensischen Konflikt" hätten richten wollen. Die Wuppertaler Juden werden sich über diese Begründung für das milde Strafmaß bedankt haben.

Was sich ändern muss, fasst Steinke in vier Punkten zusammen. Sogenannte "hate crimes" müssten härter bestraft werden; rassistische oder antisemitische Motive der Täter müssten strafrechtlich genau so behandelt werden wie etwa Habgier. Wenn Richter wie im Wuppertaler Fall auf die Argumentation der Täter eingingen und aus deren "Betroffenheit" über den Nahostkonflikt einen mildernden Umstand konstruierten, sei dies abwegig. Drittens kritisiert Steinke auch rechtsextreme Seilschaften in den Sicherheitsbehörden. Auch das ist erst vor kurzem in den Fokus der Politik geraten - zuletzt auch mit Blick auf die Bundeswehr. Schließlich fordert er, dass der deutsche Staat seiner Grundfunktion der Gefahrenabwehr nachkommen und die Kosten für den Schutz jüdischer Einrichtungen übernehmen müsse.

Diese Forderungen sind berechtigt und bedrückend zugleich: Sie zeigen, dass der Autor nicht daran glaubt, dass sich der gesellschaftlich tief verwurzelte Antisemitismus ausreißen lassen wird. Da helfen auch Symboldebatten über den Begriff "Rasse" im Grundgesetz nichts.

GÜNTHER NONNENMACHER

Ronen Steinke: "Terror

gegen Juden". Wie

antisemitische Gewalt

erstarkt und der Staat

versagt. Eine Anklage.

Berlin Verlag,

Berlin / München 2020.

256 S., br.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon aktionskuenstler am 26.08.2023
Eine sehr gute Darstellung dessen, was im Umgang mit jüdischem Leben in Deutschland falsch läuft. Macht wütend und traurig.
Von Sarah am 19.12.2020

Ein Augenöffner

In seinem neuen Buch Terror gegen Juden stellt Ronen Steinke vor allem eine Chronik der Gewalttaten mit antisemitischem Hintergrund zusammen, von 1945 bis zur Vollendendung des Buches Anfang 2020. Die Chronik wird an das Ende des Buches gestellt, nimmt aber ca. 1/3 des Buches ein. Vorab erklärt Steinke genau, was er unter Gewalttaten fasst und erklärt seine Zusammenstellung juristisch. In den anderen 2/3 des Buches¿ geht Steinke auf einzelne - ich denke mal repräsentative oder besondere, weil in den Medien große Erwähnung gefundene - Gewalttaten ein. Er beginnt damit bei dem Anschlag auf die jüdische Syngagoe in Halle 2019. Man merkt beim Lesen, dass Ronen Steinke Jurist ist und das ihm das Thema Terror/Gewalt gegen Juden eine Herzensangelegenheit ist. Sein Schreibstil ist erfreulich einfach gehalten (was man bei einem Juristen erstmal nicht erwarten mag), den ich aber auch schon von seinem Werk über Fritz Bauer gemocht habe. Die Einfachheit der Sprache bringt die Brutalität der Taten, die er beschreibt, auch eindrücklich rüber. Ich fand es erschreckend, wie wenig ich doch auf dem Schirm hatte und wie viele Lücken es gibt. Terror wird vor allem mit islamistischen Motiven in Verbindung gebracht, aber selten oder fast nie mit antisemitischen Hintergrund, obwohl eigentlich jeder mitbekommen haben muss, wie Antisemitismus immer mehr auch in der Öffentlichkeit zum Vorschein kommt. Mit diesem Buch will Steinke anfangen diese Lücke zu schließen. Insgesamt wirft er viele verschiedene Blickpunkte auf, die mich zum Nachdenken und Diskutieren gebracht haben. So führt er als einen gefährlichen Punkt des Antisemitismus an, dass der Hass auf Juden viel mit Verschwörungstheorien verbunden ist, die viel zu wenig aufgedeckt werden. Vor einigen Jahren hatte ich eine Unterhaltung mit einer südamerikanischen Jüdin, die in Deutschland für einige Zeit promoviert hat und auch darüber ganz schockiert war. Sie hat mich gefragt, ob wir in Deutschland allen Ernstes lernen, dass Hitler die jüdische Bevölkerung deswegen verfolgt und systematisch vernichtet hat, weil der Jude im Allgemeinen als reich galt. Und ja, das Bild des reichen Juden, das Hitler zwar nicht erfunden, aber aufgenommen und propagiert hat, wird auch heute noch gestreut. Aber natürlich war nicht das der Grund der Verfolgung, sondern nur das Argument, dass Hitler und Konsorten angeführt haben. Eine feine Unterscheidung, die im Schulunterricht vielleicht schwer zu vermitteln ist, aber dann sollte man einfach das Bild des reichen Judens nicht weiter vermitteln, sondern nur die wahren Gründe dahinter benennen. Und so geht es in dem Buch auch weiter, bspw. über die Verwechslung zwischen Israelkritik und Antisemitismus. Für mich war das Buch ein Augenöffner und da es doch so schmal ist, kann ich es nur jedem*r empfehlen, auch mit wenig Lesezeit.
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