Die Sorge um eine bedarfsdeckende Ernährung sowie die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme sind grundlegende Aufgaben in der Pflege. Pflegefachkräfte nehmen bei der Prävention von Mangelernährung eine besondere Rolle ein, denn sie verfügen potenziell durch die Nähe zu den pflegebedürftigen Menschen nicht nur über weitreichende Möglichkeiten, den Ernährungs- und Unterstützungsbedarf zu ermitteln, sondern müssen auch mit geeigneten, in die gesamte Pflege integrierten Interventionen darauf reagieren.
In diesem Buch wird zunächst auf die physiologischen Zusammenhänge sowie auf Risikofaktoren für eine Mangelernährung im Alter eingegangen. Weiterhin werden die erforderliche Pflegekompetenz sowie Möglichkeiten und Grenzen der Prävention von Mangelernährung als pflegerische Maßnahmen beschrieben. Schließlich werden verschiedene Möglichkeiten von Assessments dargestellt und zudem der Bedarf sowie eine Auswahl von Themen für die Pflegeforschung aufgezeigt.
Die Arbeit ist das Ergebnis einer umfangreichen Literaturanalyse, die als Basis der Entwicklung eines Expertenstandards für die Pflege nach den Maßstäben des DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege) zur Prävention von Mangelernährung im Alter dienen sollte und durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde.
Die Herausgeber
Die "Wittener Schriften" verbinden eine Reihe von Publikationen aus den Arbeitsschwerpunkten des Institutes für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/ Herdecke.
Mangelernährung ist gerade bei alten und pflegebedürftigen Menschen ein großes Problem. Pflegekräften eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten, Risiken rechtzeitig zu erkennen und adäquate Maßnahmen zu ergreifen oder zu veranlassen. Die Autorinnen gehen zunächst auf die physiologischen Zusammenhänge und Risikofaktoren für eine Mangelernährung im Alter ein. Im Folgenden beschreiben sie die erforderliche Pflegekompetenz sowie die Möglichkeiten und Grenzen bei der Prävention von Mangelernährung als pflegerische Leistung. Alle grundlegenden Erkenntnisse stellen sie in umfassender und übersichtlicher Weise dar. Damit ermöglichen sie einen raschen Einstieg in die Thematik für Wissenschaftler, Lehrende und Praktiker der Pflege.
Inhaltsverzeichnis
1; Inhalt; 6
2; 1 Einführung; 8
2. 1; 1. 1 Vorgehen und Methode; 9
2. 2; 1. 2 Bewertungsmatrix; 12
2. 2. 1; 1. 2. 1 Grundlegendes zu "Evidenz" bzw. wissensbasierten Belegen (evidence based); 12
2. 2. 2; 1. 2. 2 Grundlagen der Bewertungsmatrix; 13
2. 2. 3; 1. 2. 3 Übersicht von Studien in der Bewertungsmatrix; 15
2. 2. 4; 1. 2. 4 Bewertungsmatrix; 23
2. 3; 1. 3 Klassifizierung von Mangelernährung; 23
2. 3. 1; 1. 3. 1 Differenzierung von Begriffen für Ernährungsdefizite; 23
2. 3. 2; 1. 3. 2 Besondere Formen der Mangelernährung; 24
2. 3. 3; 1. 3. 3 Begünstigende Faktoren für eine Mangelernährung; 26
2. 3. 4; 1. 3. 4 Flüssigkeitsdefizit; 28
2. 4; 1. 4 Alter und Mangelernährung; 29
2. 5; 1. 5 Prävalenz von Mangelernährung; 30
2. 6; 1. 6 Pflegerische Relevanz der Thematik; 31
3; 2 Risikoaspekte als pflegerelevantes Präventionsfeld; 33
3. 1; 2. 1 Altersphysiologische Aspekte; 33
3. 2; 2. 2 Ernährungswissenschaftliche Aspekte; 37
3. 2. 1; 2. 2. 1 Veränderte Körperzusammensetzung im Alter; 37
3. 2. 2; 2. 2. 2 Veränderte Stoffwechselfunktionen im Alter; 39
3. 2. 3; 2. 2. 3 Nährstoffdichte der Nahrungsmittel; 41
3. 3; 2. 3 Ernährungsmedizinische und pathologische Aspekte; 42
3. 3. 1; 2. 3. 1 Mangelernährung als Folge von Krankheiten und Beeinträchtigungen; 42
3. 3. 2; 2. 3. 2 Mangelernährung als Risiko für die Entstehung von Krankheiten; 45
3. 4; 2. 4 Soziologische und ökonomische Aspekte; 46
3. 5; 2. 5 Pflegerische Aspekte; 47
4; 3 Empirische Untersuchungen zu Maßnahmen in der Pflege; 51
4. 1; 3. 1 Einflussfaktoren bei der Unterstützung der Nahrungsaufnahme; 51
4. 1. 1; 3. 1. 1 Unterstützungsqualität und Stellenwert der Nahrungseingabe; 51
4. 1. 2; 3. 1. 2 Erfassung von Unterstützungsbedarf, Förderung von Fähigkeiten und Esskultur im Altenheim; 53
4. 1. 3; 3. 1. 3 Auswirkungen der pflegerischen Beziehungsgestaltung und Primary Nursing; 55
4. 1. 4; 3. 1. 4 Nahrungsverweigerung und Reaktionen der Pflegefachkräfte; 58
4. 1. 5; 3. 1. 5 Auswirkungen von verschiedenen Servierformen und Arten der Verzehrmengenerfassung; 59
4. 1. 6; 3. 1. 7 Zusammenfassung; 62
4. 2; 3. 2 Konzepte zur Verbesserung der Ernährung; 63
4. 2. 1; 3. 2. 1 Wohnküchenkonzepte; 63
4. 2. 2; 3. 2. 2 Wahrnehmungsförderung: Fingerfood, Basale Stimulation, Aktivitas-Pflege; 64
4. 2. 3; 3. 2. 3 Unterstützung der Nahrungsaufnahme bei Dysphagie; 65
4. 2. 4; 3. 2. 4 Berücksichtigung von Mund- und Zahnstatus; 66
4. 2. 5; 3. 2. 5 Zusammenfassung; 67
4. 3; 3. 3 Flüssigkeitsmangel; 67
4. 3. 1; 3. 3. 1 Zusammenfassung; 68
4. 4; 3. 4 Einfluss von Rolle und Qualifikation der Pflegefachkräfte auf Interventionsmöglichkeiten; 68
4. 4. 1; 3. 4. 1 Rolle und Kompetenz der Pflegefachkräfte bei der Ernährung; 68
4. 4. 2; 3. 4. 2 Unzureichende Qualifikation und Mangel an qualifizierten Pflegefachkräften; 69
4. 4. 3; 3. 4. 3 Zusammenfassung; 72
4. 5; 3. 5 Qualifizierungsmaßnahmen; 73
4. 5. 1; 3. 5. 1 Auswirkungen von Schulungsprogrammen für den stationären und ambulanten Pflegebereich; 73
4. 5. 2; 3. 5. 2 Einstellung gegenüber Interventionsempfehlungen anderer Disziplinen; 75
4. 5. 3; 3. 5. 3 Zusammenfassung; 75
5; 4 Assessment von Mangelernährung und Risiken; 76
5. 1; 4. 1 Grundlegende Anforderungen an Assessment-Instrumente; 76
5. 2; 4. 2 In der Pflege eingesetzte Assessment-Instrumente; 79
5. 3; 4. 3 Ergänzende spezifische Assessment-Instrumente; 82
6; 5 Forschungsrelevanz und Forschungsbedarf; 85
6. 1; 5. 1 Themenbereich Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme; 85
6. 2; 5. 2 Themenbereich Assessment; 90
7; 6 Schlussfolgerungen; 92
8; Anhang: Mikronährstoffe; 100
9; Glossar; 103
10; Literatur; 109
11; Register; 124