Judys großer Traum ist es, Karriere als Songwriterin zu machen. Als an ihrer Uni ein Wettbewerb ausgeschrieben wird, bei dem man einen Vertrag bei einer großen Plattenfirma gewinnen kann, sieht sie ihre Chance gekommen - doch dann erfährt sie, dass ihr rassistischer Dozent die Einsendungen bewerten wird. Zufällig trifft sie auf Jaad, der eine Band leitet und Kaffee am Strand verkauft. Die beiden kommen sich näher, doch Judy sträubt sich gegen ihre Gefühle."Talking to the Moon" ist ein ideales Sommerbuch! Es spielt an der Küste Kaliforniens und ich hatte von Seite 1 an so richtig Lust auf Strand und Sonnenschein. Zusätzlich zu den perfekten Vibes ist das Buch größtenteils auch luftig locker geschrieben und ohne unnötiges Drama. Wer also eine große Dosis Sommer nötig hat, ist hier genau richtig.Was mir besonders gefallen hat, waren die beiden Protagonisten. Judy und Jaad sind einfach nur sympathisch und menschlich. Beide haben ihre ganz eigenen Probleme und zu Beginn scheinen sie gar nicht so viel gemeinsam zu haben. Tatsächlich passen sie jedoch zusammen, wie zwei Puzzlestücke und ergänzen sich perfekt.Das Thema Musik war besonders präsent in dem Buch und mir hat es sehr gefallen, auf welche Weisen es in die Geschichte einfloss. Während Judy als Songwriterin auf ihren Wettbewerb fokussiert ist, möchte Jaad, dass seine Band endlich wieder Erfolg hat. Judy versucht, ihm als Musikwissenschaftlerin dabei zu helfen. Ich persönlich hätte mir hier allerdings tatsächlich gewünscht, dass insbesondere Judys Wettbewerb ein klein wenig mehr Präsenz im Text gehabt hätte. Meiner Meinung nach ging dieser doch eher unter und ich hätte mir einfach gewünscht mehr zu sehen, wie Judy ihre eigenen Ziele verfolgt.Gut gefallen hat mir, welche Rolle Religion in dieser Liebesgeschichte gespielt hat. Judy ist Muslima und trägt den Hidschab. Durch ihre Religion gelten für sie andere Regeln als für Protagonistinnen in vielen anderen Liebesromanen. Judy kämpft jedoch auch mit sich selbst, was diese Regeln angeht. Ich fand das alles sehr menschlich dargestellt. Aber auch die anderen Charaktere haben ihre eigene Beziehung zu ihrer Religion und Herkunft und ich fand es schön, hier so verschiedene Lebensentwürfe zu sehen. Mir ging hier bloß die Auflösung in Bezug auf Jaads Mutter ein wenig zu einfach. Da diese aber nicht der Fokus der Geschichte stand, ist dies kein großer Kritikpunkt.Fazit:"Talking to the Moon" ist eine perfekte Sommerromanze, die den Strand Kaliforniens direkt zu einem nach Hause bringt. Diese wundervolle Geschichte rund um Musik, Religion und Liebe konnte mich voll und ganz überzeugen. Ein paar Aspekte hätten zwar meiner Meinung nach mehr in die Tiefe gehen können, dies ist jedoch Meckern auf hohem Niveau.