Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 2, 3, Universitä t Augsburg (Philosophisch-sozialwissenschaftliche Fakultä t), Sprache: Deutsch, Abstract: Natur Pur Mit Freunden Abenteuerluft schnuppern wirbt das Prospekt einer Firma in Aschau im Chiemgau. Von Paragliding und Rafting ü ber extremes Mountainbiking bis hin zu Canyoning und Erlebnistouren wie der Patschnaß tour , Schlucht In und Outside Programmen : Bei Natur Pur kann sich jeder seinen individuellen Extremsportplan in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zusammenstellen. Fü r ein entsprechendes Entgelt kann man unter professioneller Anleitung den besonderen Kick erleben, den sich offenbar immer mehr Menschen wü nschen.
Aber warum ist das so? Warum setzt ein Mensch in seiner Freizeit seinen Kö rper und sein ganzes Leben freiwillig aufs Spiel? Kann der Wunsch nach Aufregung nicht auch mit einem spannenden Film kompensiert werden? Mit diesen und ä hnlichen Fragen beschä ftigt sich diese Arbeit. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf den persö nlichen Grü nden des Extremsportlers, die vor allem von der Psychologie erforscht werden, sondern auf den gesellschaftlichen Hinter-grü nden. Sprich: Inwiefern ist die Gesellschaft und ihre Entwicklung dafü r verantwortlich, dass der Extremsport entstehen konnte und nun so massenhaft von den Menschen betrieben wird? Zur Beantwortung dieser Frage werden modelltheoretische Ableitungen auf Grundlage gesellschaftstheoretischer Erkenntnisse vorgenommen. Der Extremsport wird in einen sozialen Kontext eingebettet. Dabei werden zur Erforschung des Entstehens und der Motive des Extremsports in hohem Maß e die Erkenntnisse der Kö rpersoziologie herangezogen. Dieses relativ junge Teilgebiet der Soziologie beschä ftigt sich mit dem gesellschaftlich beeinflussten Kö rper bzw. mit der wechselseitigen Durchdringung von Kö rper und Gesellschaft (Gugutzer, 2004, S. 7). Was immer wir mit unserem Kö rper tun, wie wir mit ihm umgehen, wie wir ihn einsetzen, welche Einstellung wir zu ihm haben, wie wir ihn bewerten, empfinden und welche Bedeutung wir dem Kö rper zuschreiben, all das ist geprä gt von der Gesellschaft und der Kultur, in der wir leben , schreibt Robert Gugutzer in seinem Buch Soziologie des Kö rpers (2004, S. 5). [. . .]