Mich haben die Themen dieser Geschichte neugierig gemacht, ich wusste, es geht um Freundschaft und um eine Reise und da ich Geschichten über Freundschaften immer gerne lese und selbst nichts lieber tue, als zu reisen, dachte ich, ich gebe der Geschichte mal eine Chance.
Die ersten Kapitel haben mich sehr neugierig gemacht und insbesondere Senia konnte mit ihrer tollpatschigen, aber liebvollen Art sofort mein Herz gewinnen. Die Haupthandlung des Buches, Kinder auf die Suche nach Zaubersteinen zu schicken, mit denen sie gegen einen herrschsüchtigen, alten Mann antreten müssen, klingt eigentlich ganz simpel, aber diese Suche, mit all den konfliktreichen Begegnungen und fantastischen Abenteuern, ist voller Stationen, an denen die Kinder immer wieder an ihre Grenzen geraten. Die Suche wird ihnen nicht leicht gemacht und die Art und Weise, wie sie mit den Hindernissen umgehen, immer neue Wege und Lösungen finden, ist sehr spannend zu beobachten. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, all die unterschiedlichen Orte zu sehen und die Fabelwesen zu treffen, die es in Lewendia gibt. Zwischenzeitlich habe ich mich ein wenig zurück in meine Kindheit versetzt gefühlt, weil mich die Geschichte um die auserwählten Mädchen, die zueinanderfinden müssen, ein wenig an Fantasyserien und Filme erinnert hat, die ich als Kind gerne geschaut habe. Ich war aber auch sehr überrascht, weil es stellenweise wirklich sehr brenzlig vor sich ging und die Kinder in Schlachten kämpfen mussten, in die man Kinder normalerweise nicht schicken würde. Aber die Protagonistinnen sind ihrem Alter einfach voraus.
Das Abenteuer steht definitiv im Fokus, aber auch die Nebenstränge sind sehr interessant. Eines der Mädchen hat einen Familienkonflikt und sucht verzweifelt nach Anerkennung, ich musste stellenweise richtig schlucken, weil mich Roxannes Schicksal sehr berührt hat. Jedes Mädchen hat ihren eigenen Charakter und mit anderen Unsicherheiten zu kämpfen, umso spannender ist es, auf ihre erste Begegnung hinzufiebern und zu sehen, wie sie miteinander auskommen. Der einzige Junge in der Runde, Lunas Bruder Leon hat auch seinen eigenen Charme: Ich fand es anfangs witzig, dass er seine Schwester immer wieder zurückhalten wollte und den Beschützer gespielt hat, weil man so ein Verhalten von einem kleinen Jungen nicht erwarten würde.
Insgesamt glaube ich, dass die Geschichte etwas für jedes Alter ist. Ich hatte vor dem Lesen eine leichte Kindergeschichte erwartet und war dann doch sehr überrascht, wie spannend und unterhaltsam die Geschichte dann war. Die erst 14-jährigen Protagonistinnen haben mich überrascht, ich hätte sie gerne noch etwas weiter auf ihrer Reise begleitet.