Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1, 3, Ludwig-Maximilians-Universitä t Mü nchen (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die NS Vergangenheit als Thema historischer Ausstellungen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Hauptseminararbeit sollen zwei sehr interessante, neuere, geschichtswissenschaftliche Ausstellungen und deren Konzeption vorgestellt und verglichen werden, die den ganz deutlichen Anspruch haben, bestimmte Rezipientengruppen zu belehren und zu formen. Diese Dokumentationszentren, welche werturteilsfrei ihren Sinn und ihre Bestimmung verlö ren, haben diese Ausrichtung, weil sie sich an den vielleicht schwerwiegendsten Tä terorten der NS Vergangenheit befinden. In den Vorworten beider Ausstellungskataloge wird besonders auf den verantwortungsbewussten Umgang mit der Geschichte an Orten der Tä ter eingegangen und der Anspruch respektive der Auftrag formuliert, dass "die Auseinandersetzung mit der Geschichte (. . .) weitergehen [wird, denn] damit gedenken wir gerade auch am Ort der Tä ter, der Millionen Opfer und ihrer Familien. "
"Wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft verantwortungsvoll gestalten."
Die Dokumentation am Obersalzberg bei Berchtesgaden und das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelä nde zu Nü rnberg, versuchen beide zudem dem modernen Trend der Erinnerungskultur in Deutschland zu folgen, ohne die Wissenschaftlichkeit abzulegen, um konkurrenzfä hig und dennoch auf hohem Niveau zu bleiben. Beide Ausstellungen arbeiten mit unterschiedlichen aber dennoch ä hnlichen, neuen Konzeptionen, die im Folgenden vorgestellt und gleichzeitig miteinander vergleichen werden sollen. Nach der Einleitung soll zunä chst auf die Entstehungsgeschichte beider Ausstellungen im Vergleich eingegangen werden, um sich im Kapitel 3 auf die Architektur und die Konzeption fokussieren zu kö nnen. Kapitel 4 versucht schließ lich die Ausstellungsinhalte und den Ausstellungsanspruch beider Dokumentationen zu vergleichen und diese auch zu kritisieren. Zu guter Letzt, um einen klaren Bogen zur Einleitung spannen zu kö nnen, muss im 5. und abschließ enden Kapitel auf die Mediale und Rezipientenresonanz, sowie noch einmal auf die Kritik an beiden Dokumentationen eingegangen werden. Doch zunä chst ein Blick auf die historische Entwicklung beider Einrichtungen an den Tä terorten nach 1945, welche in den letzten zwei Jahrzehnten, trotz ihrer Verschiedenheit, eine ä hnliche Erweckung aus ihrem unheilvollen Dornrö schenschlaf erlebten.