Die Leseprobe vom Buch Frühlingssonate hatte mich neugierig gemacht und ich liebe klassische Musik, besonders die Streicher und deshalb wollte ich das Buch unbedingt lesen.
Es hat sich gut gelesen, aber die Geschichte war mir zu wenig. Es ging eigentlich immer nur um Johannas Gefühle, dieses Wechselbad zwischen berühmter Geigerin und dörflicher Konzerte. Und immer gab es nach den Konzerten Tränen der Rührung und Begeisterung.
Auf Johannas Fahrten ob nach Berlin oder zurück in die Welt der Alpen, war sie jedes Mal gezogen und festgehalten. Also die Beschreibung der jeweiligen Gefühlswelt von Johanna war immer irgendwie ähnlich bis gleich.
Mich hätte hier noch interessiert in welcher Zeit spielt die Geschichte überhaupt, hat Johanna in Berlin zur Miete gewohnt, wie kam sie an eine für eine Studentin bezahlbare Wohnung, hat sie überhaupt zu Ende studiert? Und warum kannte sie ihre Mutter so gar nicht, wenn sie doch 5 Jahre alt war, als diese verstarb? Was sind das für Menschen neben Johanna? Die Freundin der Mutter erscheint besonders interessant und Thomas, der Mann, für den sie sich entscheidet, wer ist er denn? Vom Vater erfahren wir auch nicht mehr, als dass er Uhrmachermeister war bis er starb und genauso rührselig zu seiner Tochter stand, wie alle anderen Menschen auch.
Für meinen Geschmack hätte das Buch noch gern ein paar Seiten mehr haben dürfen, gefüllt mit Leben. Aber vielleicht habe ich das Anliegen des Autors auch nicht ganz verstanden. Das ist gut möglich.
Der Schreibstil war gut, wurde aber wegen der immer gleichen Beschreibungen irgendwann etwas langatmig. Das Cover ist schön.