Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1, 3, Ludwig-Maximilians-Universitä t Mü nchen (Institut fü r Kommunikationswissenschaft und Medienforschung), Veranstaltung: Journalismusforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat der Journalismus einen Wandel erfahren. Vor allem mit dem Aufkommen der privaten Fernsehanstalten Mitte der 1980er Jahre hat das deutsche Medienpublikum eine Fü lle an Unterhaltungsprogrammen erhalten. Der Journalismus, nun zunehmend auf wirtschaftliche Interessen bedacht, hat sich mehr und mehr auf Unterhaltung spezialisiert, zu Lasten des an Fakten orientierten Informationsjournalismus.
Entpolitisierung , Personalisierung , Boulevardisierung , ja, sogar Schreinemakerisierung lauten die meist negativ belasteten Begriffe, die den heutigen populä ren Journalismus charakterisieren.
Diese Tendenz ist auch durch das Aufkommen neuer Formate und Genres zwischen Faktizitä t und Fiktionalitä t, die insbesondere die aktuellen Fernsehangebote prä gen, zu beobachten. Reality-TV, politische Talk-Shows und Doku-Dramen bieten Information und Unterhaltung zugleich. Journalismus ist nicht mehr ü ber seine Informationsfunktion und ü ber die Erfü llung einer ö ffentlichen, am Gemeinwohl ausgerichteten Aufgabe definierbar, sondern dient zunehmend der Unterhaltung und befriedigt ö konomische Interessen .
Um diese Entwicklung angemessen erfassen zu kö nnen, wird der Ruf nach einer verä nderten Journalismusforschung laut. Innerhalb der Diskussion in der Deutschen Kommunikationswissenschaft, haben sich zwei Konzepte herauskristallisiert: Der Cultural Studies Approach einerseits und die Systemtheorie auf der anderen Seite. Die Hauptvertreter im deutschen Raum sind Rudi Renger, Elisabeth Klaus und Margreth Lü nenborg, sowie Armin Scholl und Siegfried Weischenberg.
In der vorliegenden Arbeit soll nun der jeweilige Journalismusbegriff der beiden theoretischen Ansatzpunkte herausgearbeitet und gegenü bergestellt werden. Ferner werden grundlegende Eigenschaften der beiden Forschungsdisziplinen erklä rt und ihr erhoffter Ertrag fü r die Journalismusforschung erlä utert.
Da es kein einheitliches Konzept von Cultural Studies bzw. nicht die Systemtheorie gibt, beschrä nken sich die folgenden Ausarbeitungen auf die Literatur der oben genannten Vertreter.