F*ck, was geht in dieser Buchreihe ab?!
Das war mein Gedanke, als ich Band 3 aufgeschlagen habe und er hat sich bis zur letzten Seite durchgezogen.
Tami Fischer hat hier ein Finale geschaffen, das mich emotional völlig überrollt hat. Nach den turbulenten Ereignissen in Band 1 und 2 dachte ich, ich wäre auf alles vorbereitet aber das hier war ein emotionaler Ausnahmezustand.
Was mich besonders mitgenommen hat, war nicht nur der Spannungsbogen, der sich durch die gesamte Handlung zieht, sondern vor allem die Tiefe der Figuren. Jede Entscheidung, jede Reaktion hat sich so echt angefühlt und gleichzeitig war ich ständig zerrissen. Ich wollte sie schütteln, umarmen, beschützen, anschreien.
Sarah steht in diesem Band vor einer kaum zu bewältigenden inneren Zerrissenheit. Sie wird zum Spielball zwischen äußeren Erwartungen, eigenen Gefühlen und dem Drang, das Richtige zu tun was auch immer das eigentlich bedeutet. Ihre Entwicklung hat mich beeindruckt und oft sprachlos gemacht.
Payton hat mir mit ihrer Geschichte regelrecht das Herz gebrochen. Ihre Verletzlichkeit, ihre Stärke, ihr Überlebenswille all das hat mich zutiefst berührt.
Und dann sind da noch Holden, Donny, Cam, Celia Figuren, die längst nicht mehr nur Nebenrollen spielen, sondern emotional enorm tragen. Selbst bei Charakteren, die moralisch stark fragwürdig sind, schafft es die Autorin, Tiefe zu zeigen, die zwischen Abscheu und Verständnis balanciert.
Der Schreibstil ist gewohnt intensiv, bildhaft und emotional packend. Tami Fischer hat ein Talent dafür, Dialoge lebendig zu gestalten, und trifft mit ihren Szenen oft direkt ins Herz. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, schwierige Themen anzusprechen aber sie macht es mit Fingerspitzengefühl.
Die Handlung ist voller unerwarteter Wendungen, intensiver Konfrontationen und kleiner, leiser Momente, in denen man spürt, wie verletzlich diese Figuren wirklich sind. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich einfach wissen musste, wie es weitergeht auch wenn ich oft Angst vor der nächsten Seite hatte.
Am Ende war ich emotional erschöpft, wütend, erleichtert und tief bewegt. Auch wenn ich persönlich die Zeitsprünge und das fast schon versöhnlich-harmonische Ende nicht unbedingt gebraucht hätte, verstehe ich, dass die Autorin ihren Figuren und den Leser*innen einen Moment der Heilung, wie sie in der Danksagung schreibt, schenken wollte.
Fazit:
Pretty Shameless ist ein hoch emotionales, stellenweise aufwühlendes Finale, das die gesamte Reihe noch einmal auf eine neue Ebene hebt.
Es ist ein Buch über Verletzungen und Heilung, über Mut, Moral, Macht und Menschlichkeit.
Für mich war dieser Band zwar insgesamt der schwächste der drei, aber gleichzeitig der emotionalste und definitiv ein würdiger Abschluss.
Wenn du New Adult mit Tiefe, glaubwürdigen Figuren, unvorhersehbaren Wendungen und dem Mut zu unbequemen Wahrheiten liebst, dann ist diese Reihe genau das Richtige für dich.