Mit Unplayed Love liefert Teresa Sporrer eine charmante, humorvolle und zugleich berührende Sapphic Romance, die zeigt, dass Liebe genauso vielfältig und unvorhersehbar sein kann wie ein gutes Videospiel. Der zweite Band der Gremlin Love-Reihe entführt in die Welt des E-Sports, gespickt mit Anspielungen auf Games, Anime und Popkultur und erzählt dabei eine Geschichte über Mut, Selbstfindung und zweite Chancen.
Im Mittelpunkt steht Heidi, die nach ihrer Karriere als Schönheitskönigin als Schauspielerin Fuß fassen möchte. Um sich auf eine Synchronrolle in einem Fantasy-Gaming-Projekt vorzubereiten, sucht sie Kontakt zu der erfolgreichen E-Sportlerin Serenity oder Bunny, wie sie in der Community genannt wird. Was als berufliche Recherche beginnt, wird schnell zu einer Begegnung, die Heidis Welt auf den Kopf stellt. Denn zwischen ihr und Bunny entwickelt sich eine leise, aber spürbare Anziehung, die beide überrascht.
Heidi ist eine liebenswert ehrgeizige Protagonistin, die gelernt hat, sich in einer Welt zu behaupten, die sie oft nur auf ihr Äußeres reduziert. Ihre Offenheit und ihr Wunsch, über sich hinauszuwachsen, machen sie unglaublich sympathisch. Bunny hingegen ist selbstbewusst, witzig und gleichzeitig verletzlich eine Figur, die mit den Vorurteilen der Gaming-Szene und dem Druck der Öffentlichkeit kämpft. Besonders schön ist, wie Teresa Sporrer die Beziehung zwischen den beiden aufbaut: sensibel, nachvollziehbar und ohne unnötiges Drama. Statt klischeehafter Missverständnisse gibt es ehrliche Gespräche, respektvolle Annäherung und ganz viel Herz.
Die Dynamik der Nebencharaktere allen voran Bunnys bester Freund Dylan und die wiederkehrenden Figuren aus dem ersten Band sorgt für Humor, Chaos und echte Wohlfühlmomente. Das bekannte Gremlin-Gefühl bleibt, ohne die neue Geschichte zu überlagern. Besonders Fans der Reihe werden die vertrauten Gesichter und kleinen Anspielungen lieben.
Inhaltlich überzeugt Unplayed Love durch eine gelungene Balance zwischen Leichtigkeit und Tiefe. Themen wie Geschlechterrollen, Medienbilder, Sucht und Repräsentation werden mit Fingerspitzengefühl angesprochen, ohne den Lesefluss zu stören. Dabei ist Sporrers Schreibstil gewohnt flüssig, pointiert und charmant man liest sich fest und merkt gar nicht, wie schnell die Seiten verfliegen.
Auch wer selbst wenig über Gaming weiß, wird mühelos in die Geschichte hineingezogen. Die Autorin erklärt die Welt rund um Legions of Purgatory so, dass sie verständlich und zugleich atmosphärisch bleibt. Für Nerds hingegen sind die vielen kleinen Referenzen von Anime über Onlinekultur bis hin zu E-Sport-Insidern ein absolutes Highlight.
Fazit:Unplayed Love ist eine warmherzige, moderne Liebesgeschichte mit authentischen Figuren, witzigen Dialogen und einer Botschaft, die hängen bleibt: Liebe ist nicht planbar und manchmal beginnt sie genau da, wo man sie am wenigsten erwartet.Ein Feelgood-Roman mit Herz, Humor und Repräsentation perfekt für alle, die queere Romance mit Tiefe und Gaming-Flair lieben.