In diesem Fall scheint mir das nicht so zu sein. Mir haben die Vorgängerbände in dieser losen Serie besser gefallen. Vielleicht auch weil Walter Krämer alleine wohl eher den Mut gehabt hätte, den Missbrauch von Statistik während der Corona-Jahre deutlich zu machen. Dazu fehlt in diesem Band leider jeglicher Kommentar. Es wäre während der vielen Monate schließlich möglich gewesen, Mathematische Statistik so anzuwenden, dass man ein klareres Bild der Dynamik und anderer Zusammenhänge der Corona-Seuche gewonnen hätte.Bis heute ist man aus nicht deutlich gewordenen Gründen weder in der Lage, brauchbare Daten zu erheben, noch gibt es ein Bemühen, solche Daten überhaupt verarbeiten zu wollen. Als der Virologe Streeck das einmal versuchte, brach die Hölle los. Leider schließen sich eben auch die vier Autoren dieser merkwürdigen Abstinenz an. Sie wären jedoch alle vier in der Lage, zu erklären, wie man hätte vorgehen müssen. Eigentlich hätte man doch wenigstens erwarten können, dass sie sich über die Willkürlichkeit der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz etwas auslassen, die jeder Grundschüler verstehen kann, wenn man es ihm richtig erklärt.Stattdessen üben sie sich in dem Versuch, der breiten Masse oder wenigsten den Lesern dieses Buches allgemeine Ratschläge zu geben, wie man mit Daten umgehen und welche Fehler man dabei insbesondere vermeiden sollte. Viel helfen wird das vermutlich nicht. Denken ist schon anstrengend genug. Denken mit Zahlen oder ganzen Datenmengen scheint die Grenzen der Überforderung zu erreichen und zu überschreiten.Und vermutlich geschehen tatsächliche Fehler nicht nur aus Überforderung, sondern auch mit einer gewissen Absicht. Besonders Journalisten und Politiker, deren Bildungsweg oft genug im Nirgendwo endete, benutzen Datenmengen als scheinbare Untermauerung von irgendwelchen politisch gewollten Aussagen. Und das selbst dann, wenn sie eigentlich das blanke Gegenteil beweisen. Beispiele dafür findet man auch in diesem Buch. Ändern wird der Text daran nichts, auch wenn einige seiner Autoren vielleicht daran glauben, dass sie bei diesen Zeitgenossen noch einen Bildungsauftrag hätten.Die Hoffnung oder besser die Illusion stirbt in diesem Fall wohl zuletzt.Kurz gesagt: Für wirkliche Interessenten ist dieses leider mutlose Buch sicher interessant. Zu ihnen gehören die meisten Journalisten und Politiker aber mit Sicherheit nicht. Und deshalb wird dieser Text nichts, aber auch gar nichts an deren zur Schau gestellten Blindheit ändern. Sie interessieren sich nicht für die Wirklichkeit, sondern lediglich für ihre verstellte Sicht auf sie, die sie dann gerne unters Wahlvolk bringen, damit es auch ihren Glauben annimmt, der dann auch noch mit dem Etikett "wissenschaftlich bewiesen" verziert wird.