"Zuversicht" - über dieses Wort habe ich mir bisher nicht sonderlich viele Gedanken gemacht oder es für mich "eingeordnet". Ulrich Schnabel liefert mit seinem Buch dafür wertvolle Unterstützung. Darin wird natürlich allen voran erläutert, worin die Unterschiede zwischen Optimismus, Pessimismus und Zuversicht liegen. Nach der Lektüre kann ich wohl behaupten, dass ich im Grunde kein Optimist oder Pessimist bin, sondern jemand, der zuversichtlich bleibt. "Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy", sagt einst Charlie Brown melancholisch, worauf der Snoopy heiter antwortet: "Ja, aber an allen anderen Tagen leben wir." Dieses "Zitat" findet sich in "Zuversicht" ebenso, wie andere von Friedrich Nietzsche, Peter Ustinov und Winston Churchill.
Zuversicht ist keines dieser typischen Motivationsbücher. Es ist eine unglaublich inspirierende Beleuchtung des Themas. Zwischen den Kapiteln findet man kleine Geschichten von beeindruckenden Menschen. Besonders hat mich die Geschichte des Fotografen Sebastião Salgado und auch die von dem KZ-Überlebenden Viktor E. Frankl beschäftigt. Von Frankl habe ich mir auch direkt das Buch "... trotzdem Ja zum Leben sagen" besorgt, weil ich seine Geschichte so erschütternd empfand.
Ulrich Schnabel lässt Menschen zu Wort kommen, die unglaubliches erlebt haben oder ertragen mussten und wozu diese Menschen (und auch wir) in der Lage sind, dass es dazu keine überragenden Superkräfte braucht und keinen Zauberer an seiner Seite: im Gegenteil, die Kräfte, die da beschrieben werden, stecken prinzipiell in jedem von uns.
Dieses Buch wirkt nach und ich habe unglaublich viel darin für mich markiert. Andere Bücher zu diesem Thema braucht es m.E. nicht. Ich bin sehr beeindruckt und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!
10/10