"Intervention", ein im deutschen Sprachraum nicht unumstrittener Begriff, ist seit fast einem Jahrzehnt in der internationalen gerontologischen Fachliteratur zu einem der haufigst gebrauchten Fachtermini geworden. Intervention bezeichnet das Ins gesamt der Bemuhungen, ein hohes Lebensalter bei psychophysischem Wohl be/inden zu erreichen. Derartige Bemuhungen urn "Langlebigkeit" - urn ein "Altwerden ohne zu altern", ohne Abbauerscheinungen im korperlichen, seelisch-geistigen und sozialen Bereich -, lassen sich in der Medizingeschichte wie auch in der Philosophie bis in die Antike zuriickverfolgen. Allerdings basieren derartige Aussagen in fruhesten Zeiten und die dort zu findenden Ratschlage zumeist auf allgemeinen Annahmen und den Beobachtungen von Einzelfallen. Erst die interdisziplinare gerontologische Forschung in der 2. Halfte unseres Jahrhunderts vermochte die wissenschaftliche Basis fur InterventionsmaBnahmen zu schaffen. Von einer Kritik an den meist einseitig medizinisch-biologisch ausgerichteten RehabilitationsmaBnahmen ausgehend, forschte man nach moglichen Ursachen fur die Vernachlassigung sozialer und psychologischer Aspekte in der Altenarbeit und Altenhilfe. Bei einem ersten Symposion der amerikanischen gerontologischen Gesellschaft, das sich mit Strategien der Gerointervention befaBt hatte (1971), machte Labouvie den sicher zum Teil berechtigten Vorwurf, daB man sich bisher in der Forschung nahezu auf die Beobachtung und Beschreibung von Alterns veranderungen beschrankt habe und sich mit der Kategorisierung der verschiedenen Erscheinungsformen weitgehend begnugt habe. Eine Erklarung fur festgestellte Alternsveranderungen habe man kaum gesucht, da man von vornherein von der Annahme ausging, sie seien endogen bedingt, sie seien auf biologische Prozesse zuriickzufiihren, die man lange Zeit fur irreversibel hielt.
Inhaltsverzeichnis
Gero-Intervention das Insgesamt der Bemühungen, bei psycho-physischem Wohlbefinden ein hohes Lebensalter zu erreichen. - Interventionsgerontologie: Anmerkungen aus der Sicht der Psychiatrie. - Intervention: Bestandsaufnahme in der Schweiz. - Interventions-Methoden in der Praxis der Gerontologie Die Genfer Erfahrung. - Interventionsmaßnahmen in den Niederlanden. - Interventionsmöglichkeiten in der geriatrischen Versorgung in der geriatrischen Rehabilitationsklinik. - Interventionsmöglichkeiten im Geriatrischen Krankenhaus Ein Erfahrungsbericht. - Interventionsmöglichkeiten in der geriatrischen Versorgung im Malteser-Krankenhaus Berlin (Rehabilitation bei alten und chronischkranken Menschen). . - Interventionsmöglichkeiten in der geronto-psychiatrischen Versorgung durch das Psychiatrische Krankenhaus. - Möglichkeiten und Einschränkung der Behandlungsverfahren in den Versorgungssystemen Psychotherapie/Psychosomatik und Soziale Therapie. - Interventionsmaßnahmen im Altenzentrum Erfahrungen und Grenzen in der Praxis, dargestellt au Beispiel des Hufeland-Hauses in Frankfurt am Main. - Interventionsmaßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland gegenwärtiger Stand der Altenhilfe. - Der Eingriff der Sozialforschung in die Praxis.