Inhalt:
Das Buch enthält 24 Anleitungen für Socken. Das Grundgerüst ist immer gleich; die Strickmuster variieren.
Gestaltung:
Das Buch ist wunderschön gestaltet. Das mag sicherlich daran liegen, dass die Wolly Hugs Wolle in Szene gesetzt und beworben werden soll. Nichtsdestotrotz sind die einzelnen Seiten schön anzusehen und motivieren zum nachstricken.
Die Anleitungen:
Die Anleitungen sind kurz, prägnant und verständlich gehalten. Also genauso wie sie sein sollen. Hinten gibt es einen "Grundkurs Stricken". Wie immer ist der nicht zum Stricken lernen, sondern eher zum Nachschlagen und als Erinnerungshilfe gedacht. Dort tauchen jedoch leider nicht alle im Buch verwendeten Begriffe auf.
Die Basic-Anleitung ist übrigens leicht auswendig zu lernen. Ich denke, für die zweite Socke, muss ich das Buch gar nicht mehr dabei haben. Das brauche ich erst wieder für das nächste Paar, wenn ich das Design verändern möchte.
Voraussetzungen:
Du brauchst natürlich 4-fädige Sockenwolle und passende Stricknadeln. Ich habe mit drei und nicht mit fünf Nadeln gestrickt. Darauf ist die Anleitung zwar nicht ausgelegt, aber es gibt auch nur wenig zu ändern.
Das Buch ist kein Anfängerbuch, was mich jedoch nicht abgehalten hat. Ich bin jedoch absolute Strickanfängerin. In den letzten Jahren habe ich immer wieder versucht, stricken zu lernen und bin jedes Mal gescheitert. Als dieses Buch ankam, habe ich als Vorübung ein Stirnband im Perlmuster (also mit rechten und linken Maschen abwechselnd) gestrickt. Und ehrlich gesagt wäre es schlau gewesen auf die Verkäuferin im Wollgeschäft zu hören und mit dicker Sockenwolle anzufangen. Aber ich wollte ja vor allem Stricken lernen, um dünne Socken stricken zu können. Mein Dickkopf hat über die Vernunft gesiegt und deshalb habe ich sehr lange (über einen Monat) für die erste Socke gebraucht. Den Anfang habe ich immer wieder aufmachen müssen und später sind einige Fehler drin, die ich dann nicht mehr korrigieren konnte.
Lange Rede kurzer Sinn: Mach am besten erstmal zwei, drei Strickprojekte mit einer dickeren Nadel. Die Basic-Socke ist nicht allzu schwer, aber man braucht doch sehr, sehr viele Maschen und einige Tricks, die man einfach beim Stricken mit der Zeit lernt.
Kritik:
Ich finde es schade, dass sich die Autorin auf den einen Sockentyp beschränkt hat. Die meisten werden sich das Buch wohl wegen der Ferse kaufen und nicht um die (zugegebenermaßen sehr hübsche) Wolle anzuschmachten, welche bei anderen Sockentypen nicht so gut zur Geltung käme. Ich hätte es toll gefunden, wenn die Tabelle für die Sockengröße auch eine spalte für dickere Sockenwolle enthalten hätte und wenn es Anleitungen für Kuschelsocken, kurze Socken etc. gegeben hätte. Das wäre auch gleich etwas anfängerfreundlicher, da schneller Erfolge erzielt werden.
Das Ergebnis:
Zu 100 Prozent glücklich bin ich nicht. Aber nun ja, das ist meine erste Socke und mein zweites Strickprojekt gewesen. Ich habe Fehler gemacht, wodurch die Socke jetzt zu lang ist. (Für die Fehler können weder die Autorin noch das Buch etwas; die habe ich ganz allein eingabaut ;)) Unabhängig davon sitzt sie auf Höhe der Ferse nicht richtig. Aber gut: diese Ferse ist supereinfach, es war zu erwarten, dass man bei der Form Abstriche machen muss.
Empfehlung:
Ich empfehle das Buch jedem, der klassische Strick-Socken stricken möchte, sich aber entweder von den Anleitungen für die klassische Ferse eingeschüchtert fühlt oder diese nicht hinbekommt. Auch ausdauernde Strick-Anfänger können mit etwas Unterstüzung (z.B. von Oma oder Youtube) zu einem schönen Ergebnis kommen.