¿Der König bleibt doch der König.¿ ¿Ein Herrscher, der ein so ungeheures Unrecht begeht, hat seine Herrscherwürde verwirkt.¿Held oder Antiheld? Wieder entführt der taiwanesiche Comiczeichner Chen Uen in die östliche Zhou-Zeit (770 ¿ 221 v.Chr.), eine Zeit, in der Kämpfe, sich bekriegende Reiche aber auch geistige Errungenschaften die Geschichte Chinas prägten. Zeichnerisch aufgearbeitet lassen die einzelnen Kapitel Herrscher, Generäle und ihre Intrigen aber auch eine starke Frau und den Begründer einer neuen Philosophie aufleben.Die östliche Zhou-Zeit mit ihrer Mischung aus Chaos, Krieg aber auch kulturellen Errungenschaften bildet die Kulisse, die der Autor und Zeichner für sein dreiteiliges Werk gewählt hat. Das antike China wartet mit den unterschiedlichsten Herrschern und Konflikten auf. Auch hier wurden einige von ihnen ¿ zusammen mit ihren Untergebenen in den Vordergrund gestellt. Neben den kriegerischen Ambitionen sind es höfische Intrigen, die die Eindrücke aus den Herrscherhäusern bestimmen. Ihnen gegenüber stehen hier aber auch Geschichten, die die Kriegskunst im Gegensatz zu anderen Tugenden stellen. So sind es zwar einerseits Krieger, die als Helden aus den Geschichten hervorgehen ¿ in anderen Kapiteln stellen sich aber gerade diese als die Verlierer im Unterschied zu weiseren aber auch friedlicheren Persönlichkeiten heraus.Die Zeichnungen enthalten Elemente der klassischen chinesischen Tuschezeichnungen. Manche Bilder zeigen detailreiche Szenen, andere nehmen nur Teile des Geschehens auf und verdichten es auf das Wesentliche. Eindrucksvoll gelingt es dem Künstler die Emotionen der Charaktere durch ihre Gesichter und ihre Haltung zu übermitteln. Immer wieder nimmt er dabei gegensätzliche Persönlichkeiten und stellt sie gegenüber ¿ was durch ihre Aussagen, ihre Handlungen aber auch ihre Darstellung ausgedrückt wird.Im Vorwort gibt Chen Uen an, nicht der Meinung zu sein, aus der Vergangenheit viel lernen zu können. Vielmehr schätzt er den Unterhaltungswert der Geschichten. Dennoch hinterlassen die Anekdoten eine moralische Aussage, stellen die unterschiedlichsten Menschen und Taten als Helden dar, sodass sich Fragen und Interpretationen abseits des eindeutig Ausgesagten ergeben.Fazit: Die Aufnahme einzelner Schicksale bringt die historische Zeit nahe. Die Zeichnungen bleiben in Erinnerung. Wieder hat der Künstler ein beeindruckendes Werk geschaffen.