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Paradise City

Thriller

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160 Lesepunkte
Taschenbuch
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16,00 €inkl. Mwst.
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Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut - solange sie keine Fragen stellen.

Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um eine, wie sie glaubt, völlig banale Meldung zu überprüfen. Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, der ihn fast das Leben kostet, und eine Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Anfangs glaubt sie, es ginge darum, ein Projekt des Gesundheitsministeriums zu vertuschen, aber dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. Juni 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
280
Autor/Autorin
Zoë Beck
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
340 g
Größe (L/B/H)
211/132/25 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783518470558

Portrait

Zoë Beck

Zoë Beck, geboren 1975, ist Schriftstellerin, Übersetzerin (u. a. Amanda Lee Koe und James Grady), Verlegerin (CulturBooks) und Synchronregisseurin für Film und Fernsehen. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Zoë Beck zählt zu den wichtigsten deutschen Krimiautor*innen und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis, ausgezeichnet. Edvard ist ihr erstes Jugendbuch.


Pressestimmen

»Für Fans von intelligenten Science-Fiction-Thrillern. « Denis Scheck, WDR

»Paradise City verleiht dem Genre des Thrillers einen schönen Twist. Das Unheil wurzelt im Guten. « Marlen Hobrack, der Freitag

»So ist Paradise City neben aller düsterer Zukunftsfantasie auch ein irre spannender, von Zoë Beck gewohnt clever konstruierter und schnörkelloser Thriller . . . « Christian Seidl, Berliner Zeitung

»Becks sprachlicher Minimalismus hat den Effekt einer Tilt-Shift-Fotografie, bei der satte Farben und gezielte Unschärfen selbst Frankfurter Hochhausschluchten aussehen lassen können wie eine Miniatur. « Katrin Doerksen, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Zoë Beck lässt diese Welt [in Paradise City] und deren Eigenheiten sehr anschaulich werden, mit sicherem Gespür für notwendige Details, und sie weiß auch, welche technikverliebten Nerd-Zusätze man besser weglässt. « Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Zoë Beck ist sehr gut darin, Binnenspannung aufzubauen, fantasievolle und plausible Szenerien zu entwerfen und die Hintergrundstory der Zukunftswelt, in der das alles spielt, in lässigen Andeutungen über den Text zu verstreuen. « Katharina Granzin, taz. die tageszeitung

»Zoë Beck entwirft eine böse Dystopie mit den Mitteln eines kühlen Thrillers. Geschrieben lange vor Corona, passt er perfekt in unsere Zeit unbedingt lesen! « Michael Krüger, Bielefelder

»Ein geradezu gespenstisch aktuelles Buch, das im März schon im Druck war und quasi von der Wirklichkeit überrollt wurde . . . « Erla Bartmann, B5 aktuell

»Die Fragestellungen, das Szenario das alles erscheint durch die Corona-Pandemie plötzlich noch brisanter, als Zoë Beck beim Schreiben ahnen konnte. . . . Ihr Roman Paradise City hat es in sich. Neben einer treibenden Thriller-Handlung verhandelt er eben viele aktuelle Themen. « rbb quergelesen

»Zoë Beck erzählt flott, sie nimmt sich aber auch Zeit für ihre starken Frauenfiguren. Sie entwirft einen Hightech-Alptraum, nervt aber nicht mit der Darstellung technischer Details, sondern führt mitten hinein in die Normalität eines zukünftigen Alltags. « Matthias Schümann, NDR

»Paradise City variiertThemen aus Klassikern wie Schöne neue Welt. Das Zukunftsszenario ist glaubwürdig, die Handlung komplex und spannend. « Peter Twiehaus, ZDF-Morgenmagazin

»Ein lesenswerter Krimi, wie eigentlich immer bei Zoë Beck. Eine spannende, in sich plausible Geschichte. Gut geschrieben. Mit vielen Überraschungsmomenten und einer sehr vielschichtigen und sympathischen Hauptfigur. « Gabriele Intemann, bremen zwei

Frankfurter Allgemeine Zeitung - RezensionBesprechung vom 21.06.2020

Wovon App-Entwickler träumen

Zoë Becks beunruhigender Science-Fiction-Thriller "Paradise City" erzählt von einer ökologisch-digitalen Gesundheits-Diktatur mit menschlichem Antlitz

In ihrem letzten Buch hat sie ein England lange nach dem Brexit beschrieben und professionelle Drogenlieferung per Drohne. "London, vielleicht bald" hieß es vor drei Jahren am Anfang der "Lieferantin". Jetzt, in "Paradise City", bewegt sich Zoë Beck noch ein Stück weiter in die Zukunft hinein. "Thriller" steht auf dem Buchumschlag, aber es ist auch ein bisschen Science-Fiction dabei. Sie schleicht sich leise in die Geschichte, nicht in Form großer Maschinen, smarter Androiden oder verstrahlter Endzeitlandschaften, sie wird so diskret und geschickt angedeutet, dass man auf den ersten Seiten nur langsam begreift, dass wir in der Zukunft sind.

Die junge Journalistin Liina ist in der Uckermark unterwegs, angeblich soll eine Frau von einem Schakal gebissen worden sein. Sie sieht verlassene Häuser, verkommene Dörfer, streunende Katzen, herumlungernde junge Männer. Man muss zwei- oder dreimal hinschauen, die kleinen Signale in Nebensätzen oder beiläufigen Beobachtungen lesen, welche die Wahrnehmung irritieren.

Diese Verbindung von Kriminalroman und Science-Fiction gelingt nur wenigen deutschen Autoren, auch wenn der eine oder die andere immer wieder mal glaubt, sich das zutrauen zu sollen. Bei der 45-jährigen Zoë Beck muss man sich keine Sorgen machen. Sie hat in acht Kriminalromanen das weite Spektrum ihrer Fähigkeiten demonstriert, sie hat als ehemalige Producerin und als aktive Synchronregisseurin genug Erfahrung mit Drehbüchern, um zu wissen, dass auch in der Literatur Wirkungen desto größer ausfallen, je sparsamer und besser dosiert die Effekte sind.

Die nahe Zukunft, in der die Handlung von "Paradise City" spielt, ist nicht so weit entfernt, dass man nicht vieles noch wiederkennen würde. Berlin ist hier zu einer Art historischem Themenpark geworden. Hauptstadt ist das Rhein-Main-Gebiet, eine Zehn-Millionen-Megacity. Am Frankfurter Museumsufer liegen die Ministerien, die Museen hat man nach Bad Vilbel umquartiert. Gar kein so schlechter Impuls in der aktuellen Debatte über den Theaterneubau. Und eine Bahnverbindung, welche die Fahrtzeit zwischen Berlin und Frankfurt auf weniger als zwei Stunden verkürzt, wäre auch überfällig.

Es ist eine Welt, in der fast alles sehr gut funktioniert. Auf den ersten Blick. Und nur in den Megacitys. Masernpandemien und Resistenz gegen Antibiotika haben die Bevölkerung in den 2030er Jahren um vierzig Prozent dezimiert. Das liegt zu Beginn des Romans schon eine Weile zurück. Nun sorgt eine Gesundheits-App namens "KOS" - sie funktioniert durch einen in den Körper implantierten Chip - dafür, dass sämtliche Vitalwerte verfügbar sind, Untersuchungen angemahnt, Medikamente geliefert und Sozialpunkte gesammelt werden, wie man sie aus dem China von heute kennt.

Die öffentlich-rechtlichen Medien sind zu Staatsmedien geworden, was auch nicht allzu weit hergeholt erscheint. "Das Interesse an Fakten war tot", heißt es einmal. Der öffentliche Raum wird lückenlos überwacht, es gibt allerdings illegale "Videoblocker", eine Software, um sich der Dauersichtbarkeit zeitweilig zu entziehen. Es gibt auch ein "Smartcase", ein handliches Gerät, das alle möglichen Funktionen enthält, von denen Smartphone-Entwickler heute schon träumen, die sie aber hoffentlich noch sehr, sehr lange nicht werden integrieren können und dürfen. Man könnte dieses Deutschland eine sanfte, digitale Öko- und Gesundheitsdiktatur mit menschlichem Antlitz nennen. Im "Gemeinschaftsnetz", an dem alle partizipieren, "kontrolliert sich das ganze Land gegenseitig". Repressive Polizeistaatsmaßnahmen sind kaum mehr erforderlich.

Zoë Beck lässt diese Welt und deren Eigenheiten sehr anschaulich werden, mit sicherem Gespür für notwendige Details, und sie weiß auch, welche technikverliebten Nerd-Zusätze man besser weglässt. Sie erzählt von Liina und der Agentur, für die sie arbeitet, die früher investigativen Journalismus betrieben hat und jetzt, mit erheblichen Finanzierungsproblemen, versucht, Fake News aufzudecken. "Wahrheitspresse" wird dieser vom Aussterben bedrohte Journalismus höhnisch genannt.

Liina ist eigentlich eine Profiteurin des Systems, sie hat mit 35 Jahren bereits ihr zweites Spenderherz, das aus ihren Stammzellen gezüchtet wurde. Das macht sie zum allseits interessanten (und überwachten) Forschungsobjekt. Aber sie will nicht aufgehen im System. Sie hat einen Widerstandsgeist, der eher Trotz als politischer Überzeugung entspringt. Die Faustregel des Genres, dass dystopische Düsternis vor allem strahlende Heldinnen und Helden hervorzubringen habe, setzt Zoë Beck souverän außer Kraft.

Liinas Chef Yassin, mit dem sie eine Affäre hatte, soll sich angeblich vor die U-Bahn gestürzt haben. Liina und ihre Kollegen glauben das nicht. Als eine weitere Investigativjournalistin tot aufgefunden wird, erst recht nicht. Mit Software-Spezialisten und Meisterhackerin versuchen sie herauszufinden, woran Yassin zuletzt gearbeitet hat. Doch das ist, darin liegt Zoë Becks Pointe, weniger ein technisches Problem. Es ist eine Frage des gesellschaftlichen Vorstellungsvermögens: Was kann in dieser neuen gesunden Welt so aufregend und skandalös sein, um überhaupt noch öffentliches Interesse zu erregen?

Man verrät nicht zu viel, wenn man sagt, dass die Spuren ins Gesundheitsministerium führen, zu der gefeierten Gesundheits-App, die in andere Länder verkauft werden soll. "Paradise City" ist ohnehin nicht primär von seinem Plot getrieben, von dem Fall, der in der eingebauten Teleologie des Genres nach seiner Lösung verlangt. Die Spannung des Szenarios resultiert nicht so sehr aus dem Rätsel. Sondern aus der Spekulation, aus dem Entwurf einer Zukunft. Einige Linien scheinen direkt aus unserer Gegenwart in sie hineinzuführen. Die Gesundheits-App ist schon heute der heimliche Traum der Kassen, Gesundheitskonzerne und Ämter, und wenn man den milden Selbstoptimierungswahn verschärft und flächendeckend werden lässt, ist man schnell in "Paradise City".

Zoë Beck ist jedoch zu smart, um dieses Zukunftsbild totalitär zu überzeichnen, so dass da kein Außen mehr wäre. Es gibt die sogenannten "Parallelen", Menschen, die sich der Überwachung, der völligen Transparenz entziehen. Es geht ihnen gesundheitlich entsprechend schlecht. Aber ihre Existenz ist die unangenehme Erinnerung, woher die schöne neue Welt kommt. Dramaturgisch sind sie unentbehrlich, weil ohne ein Jenseits des Systems dessen Infragestellung nicht möglich wäre.

"Paradise City" ist ein beunruhigendes Buch. Ihr sei es selbst ein wenig unheimlich, sagt Zoe Beck, wie nah ihr Plot manchmal den Verhältnissen in der Corona-Krise gekommen sei. Was sie interessiert, ist der Punkt, an dem etwas kippt: Wenn der Staat als Ordnungsinstanz über einen längeren Zeitraum mehr Macht bekommt, wenn die Bürger Verantwortung abgeben und immer mehr Freiheit gegen Sicherheit eintauschen. Deshalb kommt es einem beim Lesen auch so vor, als sei die Welt von "Paradise City" nur ein Wimpernschlag entfernt von der, in der wir leben - mit Menschen, "die zufrieden sind, mit dem, was sie haben, weil sie alles haben, um zufrieden zu sein: Gesundheit, Sicherheit, ein Zuhause, eine Beschäftigung. Sie haben saubere Luft zum Atmen, sauberes Trinkwasser, gute Lebensmittel, die beste medizinische Versorgung. Es fehlt ihnen an nichts, weil sie glauben, dass es ihnen an nichts fehlt." Ob das alles ist, fragt niemand mehr.

PETER KÖRTE.

Zoë Beck: "Paradise City". Thriller. Suhrkamp, 282 Seiten, 16 Euro. Erscheint morgen.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon mangomops am 05.02.2025
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LovelyBooks-BewertungVon Eva999 am 12.08.2024
Interessante Dystopie.