Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens war ein Millionen-Bestseller. In Deutschland war der Roman 2021 der meistverkaufte Titel im Bereich Belletristik.

Die Geschichte vom Marschmädchen Kya, das in den 1960er Jahren allein in der Wildnis North Carolinas aufwächst, passt in keine Genreschublade. Sie ist ein Krimi, ein Gerichtsdrama, eine Coming of Age- und Liebesgeschichte und nicht zuletzt ein eindrücklicher Naturroman. Uns wird oft die Frage gestellt, ob wir ein ähnliches Buch wie "Der Gesang der Flusskrebse" empfehlen können. Daher haben wir für Sie eine Liste der Romane zusammengestellt, die sehr nah an diesen Welterfolg herankommen.
Der Gesang der Flusskrebse
1. Shelley Read: So weit der Fluss uns trägt
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Buch (gebunden)
Ähnlich wie in "Der Gesang der Flusskrebse" schildert auch Shelley Read in ihrem Debütroman "So weit der Fluss uns trägt" eindringliche Naturbeobachtungen. Ort des Geschehens ist hier nicht North Carolina, sondern Colorado. Die Geschichte spielt im Jahr 1940. Die 17-jährige Victoria versucht nach Kräften, ihrer Familie die früh verstorbene Mutter zu ersetzen. Doch mit dem Tag, an dem ein geheimnisvoller Fremder ihren Weg kreuzt, ist Victoria gezwungen, alles, was ihr nah und wichtig ist, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen - um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Wer die atmosphärischen Naturbeschreibungen und die starke weibliche Protagonistin bei Delia Owens mochte, wird in "So weit der Fluss uns trägt" ein ähnliches Buch wie "Der Gesang der Flusskrebse" finden.
2. Jarka Kubsova: Marschlande
(208Bewertungen)15
Buch (gebunden)
Dieses Buch spielt im Hamburger Marschland und handelt von zwei Frauen, die in verschiedenen Jahrhunderten dort leben. Die Protagonistin aus der Vergangenheit ist Abelke Bleken. Sie führt im Jahr 1580 allein einen Hof und versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten. In einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Britta Stoever lebt in der Gegenwart mit ihrem Mann und ihren Kindern in derselben Marschlandschaft, nur eben knapp 500 Jahre später. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Bei ihren Spaziergängen stößt Britta auf die Geschichte von Abelke Bleken. Auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein - und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt. Die Bäuerin Abelke Bleken hat es tatsächlich gegeben. Jarka Kubsova ist es gelungen, einen historischen Roman geschickt mit der Gegenwart zu verknüpfen. Ähnlich wie im Buch "Der Gesang der Flusskrebse" sorgen atmosphärische Naturbeschreibungen für eine gewisse Magie. Ebenso wird die Geschichte durch zwei starke weibliche Protagonistinnen geprägt, ohne feministische Klischees zu bedienen.
3. Michael Christie: Das Flüstern der Bäume
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Taschenbuch
Auch in "Das Flüstern der Bäume" ist Naturverbundenheit ein starkes Motiv, ergänzt um eine Familiensaga, die sich von 1908 bis 2038 erstreckt. Die Wälder Kanadas sind das verbindende Element, das die Hauptfiguren über die Generationen begleitet. Ausgangspunkt ist das Jahr 2038: Auf Greenwood Island befindet sich einer der letzten Primärwaldbestände. Jacinda arbeitet dort als Naturführerin und erhält eines Tages ein Tagebuch, das Familiengeheimnisse aus vier Generationen enthüllt. Dieser Roman hat starke dystopische Einflüsse und thematisiert die Ausbeutung von Mensch und Natur noch stärker als "Der Gesang der Flusskrebse". Ähnlich ist in diesem Buch, dass auch hier jegliche Genregrenzen gesprengt werden. "Das Flüstern der Bäume" spielt auf fünf verschiedenen Zeitebenen und wird nicht chronologisch erzählt. Sie mögen Zeitsprünge und schrecken nicht vor einer eher dunklen Aussicht auf unsere Zukunft zurück? Dann ist dieses Buch für Sie.
4. Miranda Crowley: Der Papierpalast
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Taschenbuch
Mit ihrem Debütroman "Der Papierpalast" landete die eigentliche Serien-Schreiberin von "The Sopranos" oder "Six Feet Under" 2021 direkt auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. Es geht um die 50-jährige Elle Bishop, die vor einem Scheideweg steht: Bleibt sie bei ihrem Ehemann oder verlässt sie ihn und ihre Familie für ihre Jugendliebe, mit der sie auf tragische Weise nie zusammengefunden hat. Zart und bitter zugleich spielt Miranda Cowley Hellers Geschichte im Spannungsfeld zwischen Verlangen und Pflichterfüllung und stellt dabei die großen Lebensfragen. Dieser Roman ist "Der Gesang der Flusskrebse" insofern ähnlich, als er zum einen ebenso starke Naturbeschreibungen enthält. Die Geschichte spielt an der US-Ostküste in Cape Cod und Leser:innen können sich auch hier über atmosphärische Beschreibungen von Wäldern, Weihern und Stränden freuen. Zum anderen spielt auch hier ein Verbrechen eine Rolle, das in diesem Fall zwei Menschen für immer aneinanderbindet
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5. Charlotte McConaghy: Zugvögel
(272Bewertungen)15
Taschenbuch
Wer es literarisch mag, ist mit "Zugvögel" sehr gut beraten. So poetisch der Debütroman der australischen Schriftstellerin Charlotte McConaghy ist, so dystopisch ist er gleichzeitig. Das Artensterben steht im Fokus der Geschichte. Nachdem selbst die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin Franny den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Auf einem Fischerboot auf dem Weg in die Antarktis begleitet sie die Zugvögel und erlebt nicht nur die beeindruckende Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur, sondern auch eine Reise zu sich selbst und ihrer Vergangenheit. Wenn ein Buch wunderschön und herzzerreißend zugleich ist, dann dieses. Seine unglaublich eindrucksvollen und sanften Naturbeschreibungen stehen im krassen Kontrast zur drohenden Katastrophe, die jederzeit spürbar ist. Wer die magischen Naturbeschreibungen in "Der Gesang der Flusskrebse" mochte, wird dieses Buch lieben.
6. Chris Whitaker Von hier bis zum Anfang
(310Bewertungen)15
Taschenbuch
Wenn ein Buch wirklich sehr nah an "Der Gesang der Flusskrebse" herankommt, dann ist es dieses. Die Geschichte spielt in einer beschaulichen Kleinstadt in Kalifornien. Die 13-jährige Duchess wächst mit ihrer depressiven Mutter Star und ihrem fünfjährigen Bruder auf, um den sie sich kümmern muss. Vor 30 Jahren wurde Stars Schwester ermordet, über deren Tod sie nie hinwegkam. Nachdem ihr Mörder aus der Haft entlassen und Star kurze Zeit darauf ebenfalls ermordet aufgefunden wird, scheint die Lage auf den ersten Blick klar zu sein. Auf hoch emotionale Weise werden die Fäden aus Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben und um unerwartete Wendungen ergänzt.
Auch dieser Roman hat ausdrucksstarke Naturbeschreibungen, wenn sie auch keine zentrale Rolle spielen. Chris Whitaker gelingt es jedoch, komplexe Charaktere mit viel Tiefenschärfe zu zeichnen, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Ein turbulenter Thriller, der neben all der Dramatik auch Raum für Komik und Sprachwitz lässt.
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7. Joël Dicker: 	 Das Verschwinden der Stephanie Mailer
(336Bewertungen)15
Taschenbuch
Wer Joël Dicker kennt, weiß um die komplexen Erzählstränge, die sich durch seine Geschichten ziehen. Auch dieser Roman strotzt vor falschen Fährten und überraschenden Wendungen.
Der Krimi "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" spielt an der US-amerikanischen Ostküste. In den 1990er Jahren werden in dem Küstenort Orphea der Bürgermeister, seine Familie und eine zufällige Passantin ermordet. Die Ermittlungen übernehmen zwei junge Polizisten. Sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass damals der falsche Täter gefasst wurde. Kurz darauf verschwindet die junge Frau.
Vor allem aufgrund des zentralen Kriminalfalls lässt sich das Buch als ähnlich wie "Der Gesang der Flusskrebse" einstufen: Durch den raffinierten Erzählstil sind die Leser:innen ständig dazu angehalten, ihre eigene Urteilskraft zu hinterfragen. Schnörkellos und klug geschrieben, liest sich das Buch trotz seiner 672 Seiten zügig weg.
8. Lisa Wingate: Libellenschwestern
(198Bewertungen)15
Taschenbuch
"Libellenschwestern" führte die "New York Times"- Bestsellerliste über ein Jahr lang an und ist von einer wahren Geschichte inspiriert. Memphis, 1939: Die junge Rill lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem Hausboot auf dem Mississippi. Als die Kinder eines Tages allein sind, werden sie von einer skrupellosen Organisation in ein Waisenhaus verschleppt. Etwa 70 Jahre später: Avery, eine erfolgreiche Anwältin, trifft in einem Altenheim auf eine alte Dame, die ihre eigene Großmutter zu kennen scheint. Als Avery sich auf die Suche nach Antworten macht, stößt sie auf ein Geheimnis, das sie zurück in ein dunkles Kapitel der Geschichte führt. Lisa Wingates Roman macht sehr betroffen und ist definitiv keine leichte Kost. Er nimmt die / den Leser:in mit auf eine emotionale Reise, auf der es um Familienzugehörigkeit, Identität und menschliche Abgründe geht. Warum zählt "Libellenschwestern" zu den Büchern, die "Der Gesang der Flusskrebse" ähnlich sind? Wie letzteres hat auch "Libellenschwestern" eine starke weibliche Protagonistin, die sich durchkämpft. Ebenso spielen Familiengeschichten und gut gehütete Geheimnisse eine wichtige Rolle.